Der Handel mit Klein- und Leichtwaffen, Munition, Einzelteilen und Zubehör beläuft sich auf mindestens 8,5 Milliarden Dollar pro Jahr. Dies geht aus am Montag bei der UNO in New York vorgestellten Kleinwaffen-Report 2012 (Small Arms Survey) hervor.
Die neusten Zahlen sind das Ergebnis einer vierjährigen Untersuchung, die dieses Jahr abgeschlossen wurde. Das Volumen des autorisierten Handels ist damit mehr als doppelt so hoch wie die 2006 veröffentlichte Schätzung von 2006.
Aus dem Small Arms Survey 2012 geht weiter hervor, dass der autorisierte Handel mit Klein- und Leichtwaffen hoch konzentriert ist: Ein Grossteil der dokumentierten Transfers zwischen 2001 und 2010 geht auf eine Handvoll Länder zurück.
USA sowohl Hauptimporteur als auch -exporteur
Die Haupt-Importeure und Exporteure wurden vor allem anhand von Zolldaten ermittelt. Zu den Hauptexporteuren mit mindestens 100 Mio. Dollar gehören (in absteigender Folge) die USA, Italien, Deutschland, Brasilien, Österreich, Japan, die Schweiz, Russland, Frankreich, Südkorea, Belgien und Spanien.
Die Hauptimporteure mit mindestens 100 Mio. Dollar sind die USA, Grossbritannien, Saudi-Arabien, Australien, Kanada, Deutschland und Frankreich. Der Survey weist darauf hin, dass der andauernde Mangel an Transparenz von grossen und kleineren Exporteuren dafür sorge, dass ein Grossteil des autorisierten Handels undurchsichtig bleibe.
Mehr Transparenz erhofft
Vor allem von wichtigen Exporteuren wie Russland und China erhofft sich das Kleinwaffen-Projekt mehr Transparenz. Im Transparenzbarometer 2012, der die Berichterstattung von 52 Staaten umfasst, ist die Transparenz in der Schweiz, in Grossbritannien und Rumänien am grössten. Am wenigsten transparent sind Iran, Nordkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate.
Der Barometer umfasst 25 Punkte, der Durchschnitt liegt bei 11,22. Die Schweiz kam auf 21, Iran, Nordkorea und die Vereinigten Arabischen Emirate auf je null Punkte.
Der „Small Arms Survey“ ist ein unabhängiges, von der Schweiz und weiteren Regierungen unterstütztes Forschungsprojekt, das beim Genfer Hochschul-Institut für Internationale Studien und Entwicklung (IHEID) angesiedelt ist. Es geht auf eine Initiative der Schweizer Regierung von 1999 zurück.