Der Autoverkehr auf den Basler Stadtstrassen nimmt leicht ab: Dieses Fazit zieht das Bau- und Verkehrsdepartement im ersten Jahr nach dem Ja zum Gegenvorschlag zur Städte-Initiative. Weitere Vorschläge, wie das Reduktionsziel von 10 Prozent bis 2020 erreicht werden kann, sollen nun Experten machen.
Das Volk hat in Basel-Stadt im November 2010 die Städte-Initiative abgelehnt. Ja sagte es aber zum Gegenvorschlag. Die neuen Zahlen aus der Verkehrserhebung zeigen nun, dass in Basel der motorisierte Individualverkehr im letzten Jahr um 0,8 Prozent gesenkt werden konnte, wie das Bau- und Verkehrsdepartement am Freitag mitteilte.
Der Rückgang trat ein, obwohl die Wohnbevölkerung gleichzeitig um 0,5 Prozent zugenommen hat. Um 3 Prozent angestiegen ist allerdings der Autoverkehr auf den Nationalstrassen im Kanton. Trotzdem sei Basel damit im ersten Jahr nach der Annahme des Gegenvorschlags zur Städte-Initiative nahezu auf Kurs, hält das Departement fest.
Um das Reduktionsziel von 10 Prozent innert zehn Jahren zu erreichen, seien jedoch weitere grosse Anstrengungen nötig. Ein Problem seien dabei die Autobahnen: Das dort verzeichnete stetige Verkehrswachstum führe zu Kapazitätsproblemen und Ausweichverkehr auf dem Stadtstrassennetz.
Auftrag für externe Studie
Das Departement hat nun – parallel zur derzeitigen Verkehrspolitik – externe Experten mit einer Studie zur weiteren Verkehrsreduktion beauftragt. Drei Expertenteams bewerten dabei laufende und bereits geplante Massnahmen und schätzen deren Wirkung ab. Zudem sollen sie zusätzliche Massnahmen vorschlagen.
Diese zusätzlichen Massnahmen sollen technisch und politisch umsetzbar sein und bis 2020 Wirkung zeigen. Mit dem Studienauftrag will sich das Departement den breiten Erfahrungshintergrund der Planer-Teams für die Umsetzung des Gegenvorschlags zur Städte-Initiative nutzbar machen.
Die aktuelle Basler Verkehrspolitik umfasst den Ausbau des öffentlichen Verkehrs (ÖV), die Verkehrsberuhigung in Wohnquartieren und die Förderung des Veloverkehrs. Hinzu kommen im kommenden Jahr die Parkraumbewirtschaftung und das Innerstadt-Konzept.