Sie lügt wie gedruckt. Vor allem über sich. Sie ist anhänglich. Sie hält sich an jeder Lüge fest, die die Wahrheit noch zulässt. Ist das ein Grund, sich in sie zu verlieben?
Wenn er zu spät ist, schaut er auf seine Uhr, die keine Zeiger hat. Er macht die Augen zu, wenn die Wahrheit schwierig wird. Er sieht weg, wenn etwas schief geht. Ist es denn soviel besser, mit der Wahrheit zu leben, wenn sie nur aus Wahrheit besteht? Sollte sie deshalb bei ihm bleiben?
Sie lügt wie gedruckt. Vor allem über sich. Sie ist anhänglich. Sie hält sich an jeder Lüge fest, die die Wahrheit noch zulässt. Ist das ein Grund, sich in sie zu verlieben?
Wenn er zu spät ist, schaut er auf seine Uhr, die keine Zeiger hat. Er macht die Augen zu, wenn die Wahrheit schwierig wird. Er sieht weg, wenn etwas schief geht. Ist es denn soviel besser, mit der Wahrheit zu leben, wenn sie nur aus Wahrheit besteht? Sollte sie deshalb bei ihm bleiben?
Ave ist ein klassisches Road-Movie. Aber „Ave“ betritt ein weiteres Feld: Es erzählt eine unglaublich zärtliche Liebesgeschichte, zwischen zwei Menschen, die am Anfang des Lebens schon am Ende angekommen scheinen: Der Tod wartet auf sie, in Form des Freundes, der sich das Leben genommen hat. In Form des drogensüchtigen Bruders, der im Koma liegt. Beide Ave und Kamen sind unterwegs zu ihren Endpunkten – vorläufig.
Mit der Nonchalance der jungen Gainsbourg schlurft Ave ins Leben von Kamen, stellt sich beim Autostoppen vor ihn, schnappt ihm fast seine Mitfahrgelegenheit weg und ist von dem Augenblick an nicht mehr aus seinem Leben zu kriegen.
Die Reise ist beschwerlich und nicht ungefährlich. Sie ist erotisch und einsam, verloren und führt zu einem unerwarteten Ziel: Am Ende fängt das Leben an. Zum Glück nicht zu zweit, aber weit weniger einsam.
Die Schauspielschulabgängerin Anjela Nedyalkova und der Schauspielschulabgänger Ovanes Torosyan trotten unaufhaltsam einnehmend nebeneinander her. Sie fesseln uns bald, teils mit unverfrorener Authentizität, teils mit subtiler Komödiantik. Was der bulgarische bildende Künstler Konstantin Bojanov als Regisseur für unsere Bildung tut ist herzerfrischen direkt: Er schafft das was ein guter Bildhauer eben schafft: Eben nur so viel von einem Stück Stein wegzunehmen, bis in uns ein Bild übrig bleibt.