Der Kanton Glarus handhabt den interkommunalen Finanzausgleich am besten von allen Schweizer Kantonen. Das geht aus dem 5. Kantonsmonitoring von Avenir Suisse hervor, den die Denkfabrik vorstellte. Schlusslicht der Rangliste ist der Kanton Tessin.
Avenir Suisse untersuchte alle kantonalen Finanzausgleichssysteme. Fazit: «Die interkommunale Solidarität wird deutlich teurer verkauft als nötig.» Fehlanreize, Intransparenz und komplizierte Vorgänge belasteten das gut gemeinte Mittel.
Für viele Gemeinden, die über geringe Finanzmittel verfügen, lohne sich Leistung nicht: In dem Masse, wie sich ihre Steuerkraft erhöhe, gingen die Zuschüsse aus dem Finanzausgleich zurück. In dieser Situation seien 40 Prozent aller Gemeinden.
Avenir Suisse hat eine Rangliste der Kantone aufgestellt. Dass der Kanton Glarus auf dem Siegerpodest steht, ist kein Zufall: Seit der tiefgreifenden Gemeindereform von 2011 besteht der Kanton aus nur noch drei Gemeinden. Dies ermöglichte laut Avenir Suisse einen «modernen, transparenten Finanzausgleich ohne nennenswerte Fehlanreize».
Freiburg und Wallis auch auf dem Podest
Silber geht an den Kanton Freiburg. Dessen System sei einfacher und transparenter als der Nationale Finanzausgleich (NFA). Beim Lastenausgleich gehe er zudem neue Wege. Das Wallis erhält Bronze, Schaffhausen liegt auf Platz 4.
Dann folgt laut Mitteilung «ein breites Mittelfeld von 17 Kantonen mit teilweise groben Mängeln» in ihren Finanzausgleichssystemen. Noch grösser sei der Reformbedarf in den Kantonen Graubünden, St. Gallen und Solothurn. Abgeschlagen auf dem letzten Platz landet der Kanton Tessin. Dessen System vereine «so gut wie all ‚dont’s‘ eines modernen Finanzausgleichs», lautet das Urteil von Avenir Suisse.