Back to the Roots III

Sommer! – und zwar so richtig. Und ich hoffe, Sie geniessen ihn; online oder offline, mit oder ohne Medien. Liebe Leserin, lieber Leser   Sommer! Und zwar so richtig. Und ich hoffe, Sie geniessen ihn; online oder offline, mit oder ohne Medien. Erlauben Sie mir vor der Sommerpause einen kurzen Blick zum Anfang der Medienwissenschaft […]

Sommer! – und zwar so richtig. Und ich hoffe, Sie geniessen ihn; online oder offline, mit oder ohne Medien.

Liebe Leserin, lieber Leser  

Sommer! Und zwar so richtig. Und ich hoffe, Sie geniessen ihn; online oder offline, mit oder ohne Medien.

Erlauben Sie mir vor der Sommerpause einen kurzen Blick zum Anfang der Medienwissenschaft und zu McLuhans Medienbegriff, der bekanntlich am Menschen und insbesondere am menschlichen Körper Mass nimmt?

Für ihn sind Medien Erweiterungen von uns selbst. Das Rad die Erweiterung unserer Füsse, das Telefon die Ausweitung des Ohrs, und jede Art digitaler Informationstechnik die Ausweitung unseres Zentralnervensystems. Dadurch, so seine Theorie, übertragen wir das Organ unseres Bewusstseins und der Koordination der Sinneswahrnehmung selbst in die Technik.

Zugegeben, das klingt etwas verrückt. Die Medien auf diese Art und Weise verstehen zu wollen, hat aber auch seinen Reiz. Ich gebe nämlich tatsächlich einiges an Medien ab, was ich (oder vielleicht doch eher meine Vorfahren) einst selber gemacht haben. Was ich mich dabei frage ist: Wo sind die Schnittstellen? Denn etwas an Medien weiter geben, bedeutet, dass man mit der Technik in Kontakt kommen muss.

Früher gab es noch Tasten. Radio ein/aus, um zu telefonieren mussten Zahlen gedrückt werden. Heute streicheln wird über Touchscreens und dank Bluetooth, Infrarot und W-Lan sind wir quasi dauernd mit der Technik verbunden. Damit ist technisch unterdessen das möglich, was Mark Weiser von Xerox Parc in seinem Manifest «Der Computer für das 21. Jahrhundert» (1991) beschreibt: «Die tiefgreifendste Technik ist die, die unsichtbar wird. Sie fügt sich in den Alltag ein, bis sie nicht mehr von ihm zu unterscheiden ist.»

Natürlich stell ich deswegen meinen E-Reader nicht ins Bücherregal, schalte mein Smartphone nicht aus und ignoriere auch mein Notebook nicht. Nein. Aber ich freue mich, wieder einmal mehr analog statt digital unterwegs zu sein. Wann haben Sie das letzte mal an einem alten Radio gedreht und einen Sender gesucht, Eselsohren in ein Buch gemacht oder eine Wählscheibe benutzt? 

Buchtipps finden Sie in diesem Blog viele. Mehr zu und von McLuhan gibt es in «Das Medium ist die Massage», über Ramón Reicherts Buch  «Die Macht der Vielen. Über den neuen Kult der digitalen Vernetzung» werden wir im September hier schreiben und der neue Roman von Angelika Meier «Heimlich, heimlich mich vergiss» steht ganz oben auf meine Sommerleseliste.

Einen guten Sommer!! Machen Sie es gut. Lesen Sie gut.

Ihr Mewi-Blog Team 

   

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