Timea Bacsinszky (WTA 26) gewinnt in Indian Wells im Achtelfinal 4:6, 6:1, 6:1 gegen die drei Plätze schlechter klassierte Ukrainerin Jelina Switolina. Belinda Bencic scheidet hingegen aus.
Der Höhenflug der 25-jährigen Waadtländerin geht ungebremst weiter. Zum dritten Mal in diesem Turnier verlor Bacsinszky den ersten Satz, zum dritten Mal wendete sie das Blatt. Nach einem auf beiden Seiten fehlerhaften ersten Durchgang schaffte die Lausannerin Mitte des zweiten Satzes die entscheidende Differenz. Von 3:1 und 30:30 an gewann sie 14 Punkte in Folge und zog im Entscheidungssatz bereits vorentscheidend auf 2:0 davon. Switolina fand kein Mittel mehr gegen die Laufstärke, Übersicht und Spielintelligenz der Schweizerin.
Einmal mehr stellte die Romande eine ihrer grossen Stärken unter Beweis. Sie findet aktuell fast immer eine Lösung um zu gewinnen, auch wenn zunächst nicht viel zusammenpasst. «Es braucht manchmal Geduld», erklärte sie nach dem Einzug in die Achtelfinals. «Manchmal braucht es etwas Zeit, bis sich etwas auszahlt.» So war es auch gegen Switolina. Zu Beginn beging Bacsinszky zu viele Fehler, und auch die Stoppbälle brachten selten den gewünschten Erfolg. Nach bereits fast einer Stunde und insgesamt fünf Breaks verlor sie den ersten Satz.
Einmal mehr biss sie sich jedoch in die Partie hinein und kochte die fünf Jahre jüngere Ukrainerin richtig weich. Nach dem Break zum 3:1 im zweiten Satz wehrte Bacsinszky auf dem Weg zum 4:1 noch einmal einen Breakball ab – bezeichnenderweise mit einem Stoppball. Diese Taktik zahlte sich wie gewünscht mit zunehmender Spieldauer und einer müde werdenden Gegnerin aus. Zwar brauchte sie vier Matchbälle, um nach 1:58 Stunde in die Viertelfinals einzuziehen, in Bedrängnis geriet sie jedoch nicht mehr.
Inklusive der beiden Turniersiege in Acapulco und Monterrey feierte Bacsinszky ihren 15. Erfolg in Serie, den 21. im 23. Spiel dieses Jahres. Von acht Dreisätzern hat sie sieben für sich entschieden; einzig beim Australian Open verlor sie gegen Garbiñe Muguruza in drei Sätzen.
Als Lohn fordert sie nun in der Nacht auf Donnerstag zur Primetime und auf dem 16’000 Zuschauer fassenden Center Court die Weltnummer 1 Serena Williams heraus. Diese äusserte sich voll des Lobes über die Waadtländerin. «Da sie nun so viel gewonnen hat, habe ich sie zuhause mit meinem Dad sehr viel am Fernsehen gesehen. Ihre grösste Qualität ist, dass sie nie aufgibt. Ich bin deshalb sehr glücklich für sie, dass es so gut läuft.» Die bisher einzige Begegnung gewann Williams vor fünf Jahren in Rom auf Sand 7:6, 6:1.
Bencic knapp gescheitert
Belinda Bencic (WTA 37) scheiterte hingegen im Achtelfinal knapp an der Serbin Jelena Jankovic (WTA 21). Die 18-jährige Ostschweizerin verlor gegen die ehemalige Weltnummer 1 in 2:09 Stunden 3:6, 6:3, 3:6. Sie zeigte dabei erneut eine couragierte Leistung und war über weite Strecken ebenbürtig.
Im zweiten Satz musste sie ihrer Gegnerin keinen Breakball zugestehen, so dass ein Servicedurchbruch zum 5:3 genügte. Im Entscheidungssatz knüpfte Bencic zunächst nahtlos an ihre starke Phase an. Sie ging 3:1 in Führung, ehe ihr der Sieg doch noch entglitt. Am US Open hatte sie Jankovic noch bezwungen und war in den Viertelfinal eingezogen. Diesmal revanchierte sich die stets kampfstarke Serbin. Die 30-Jährige aus Belgrad, die noch vor wenigen Wochen mit Rückenproblemen eine Pause einlegen musste, reihte am Ende fünf Games aneinander.
«Ich habe meine Chancen nicht genützt», haderte die Schweizerin mit sich selber. «Ich habe alles gegeben, aber am Schluss ein paar falsche Entscheide getroffen.» Bencic trauerte insbesondere einer Chance zur 4:1-Führung im 3. Satz nach. Mit ihrer Leistung war sie allerdings durchaus zufrieden. Sie hat in Indian Wells gezeigt, dass sie auf gutem Weg ist, an ihre Glanzform vom vergangenen Jahr anzuknüpfen. «Ich habe bestätigt, dass ich ganze Matches konstant auf hohem Niveau spielen kann.»