Badefreunde können ohne Bedenken in Schweizer Seen und Flüssen planschen: Eine europäische Studie zeigt, dass die Wasserqualität an den meisten untersuchten Badestellen ausgezeichnet ist. Gesamteuropäisch war die Wasserqualität 2016 besser als je zuvor.
85,5 Prozent der europaweit geprüften Gewässer erreichten laut einem am Dienstag von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlichten Bericht die Höchstnote «ausgezeichnet», nach der das Wasser als weitgehend frei von Schadstoffen gilt. Im Vorjahr galt dies für 84,4 Prozent der geprüften Gewässer. Europaweit erfüllten insgesamt mehr als 96,3 Prozent der Badegebiete die Mindestanforderungen.
«Die diesjährige Prüfung der Badegewässer zeigt erneut die kontinuierlichen Verbesserungen bei der Qualität», heisst es im Bericht. Die Umweltagentur hatte Küsten- und Binnenbadeorten in allen 28 EU-Staaten sowie in Albanien und der Schweiz geprüft.
Diese wurden auf Abwässer und tierische Exkremente untersucht. Als grösste Verschmutzungsquelle gelten Rückstände aus landwirtschaftlichen Betrieben, die bei schweren Regenfällen durch Überschwemmungen in Flüsse und Seen gelangen können.
Wird die Qualitätsnote «mangelhaft» festgestellt, sind die betroffenen Länder dazu aufgerufen, eine Warnung für Badegäste bis hin zu einem Badeverbot auszusprechen und Reinigungsmassnahmen zu ergreifen.
Schweiz mit gutem Resultat
In der Schweiz wurde die Wasserqualität bei fast alle geprüften Gewässer mit «exzellent» oder «gut» bewertet. Dies gilt etwa für die Badeanstalten am Bodensee in der Ostschweiz und für den Walensee.
Auch im Kanton Zürich ist die Wasserqualität ausgezeichnet: So etwa in den Standbädern am Zürichsee, Pfäffikersee und Greifensee. Gleiches gilt für den Hallwilersee (AG). Badende im Vierwaldstättersee, Aegerisee und Zugersee in der Innerschweiz müssen sich ebenfalls keine Sorgen machen.
Das gleiche gilt im Tessin für den Langensee und den Luganersee. Und auch in der Romandie können Badefreunde im Neuenburgersee und im Murtensee bedenkenlos plantschen.
Der Genfersee schneidet zwar bei fast allen geprüften Badeanstalten mit «exzellent»oder «gut» ab – jedoch mit drei Ausnahmen: Ein «ungenügend» gab es an den Badestelle «Le Flon» bei Vidy in Lausanne und «Le Parc Bourget» (VD) sowie ein «mangelhaft» für «Coulet» in der Nähe von ST-Prex (VD).
Die Umweltagentur stellte ebenfalls «mangelhafte Wasserqualität» in der Nordwestschweiz im Rhein bei Kaiseraugst (AG) sowie bei Rheinfelden (AG) fest. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 231 Schweizer Seen und Flüsse unter die Lupe genommen.
Fast überall Mindestanforderungen
Die beste Wasserqualität stellte die Umweltagentur in Luxemburg fest. Hier wurden alle elf geprüften Gewässer mit «ausgezeichnet» bewertet.
In Zypern, Malta (jeweils 99 Prozent), Griechenland (97 Prozent) und Österreich (95 Prozent) erreichten ebenfalls fast alle Badegebiete die Höchstnote.
Mit «mangelhaft» wurden insgesamt 318 Badegebiete (1,5 Prozent) in Europa bewertet, die meisten davon lagen in Italien (100), Frankreich (82) und Spanien (39).