Baden-Württemberg hat für eine allfällige Mitbeteiligung am geplanten Herzstück der Regio-S-Bahn Basel kein Geld: Das hat der Verkehrsminister des Bundeslands, Winfried Herrmann, am Samstag in Lörrach erklärt.
Dem Bundesland Baden-Württemberg fehlt das Geld sich am Herzstück-Projekt zu beteiligen. Verkehrsminister Winfried Herrmann äusserte sich an einem Mediengespräch zum 150-Jahre-Jubiläum der Wiesentalbahn. Auf die Frage nach Möglichkeiten einer Beteiligung am S-Bahn-Herzstück sagte er, Baden-Württemberg sei nicht in der Lage, weitere grosse Projekte mitzufinanzieren.
Grund ist laut Herrmann, dass Baden-Württemberg bereits im eigenen Land finanzielle Beiträge an vier grosse Projekte leistet – dies «ausnahmsweise», da eigentlich der Bund dafür aufkommen müsste. Bei den Projekten handelt es sich etwa um die Südbahn Ulm-Bodensee oder das Bahnhofsprojekt Stuttgart 21.
Die Möglichkeit, in die Finanzierung des Basler S-Bahn-Herzstücks neben Bund und Wirtschaft auch Nachbarkantone sowie Frankreich und Deutschland einzubeziehen, hatten der Basler Baudirektor Hans-Peter Wessels und seine Baselbieter Kollegin Sabine Pegoraro vergangenen Montag angedeutet. Anlass war die Präsentation einer Studie zum Herzstück.
Die Studie legte dar, dass die Regio-S-Bahn für die trinationale Region Basel dereinst einen volkswirtschaftlichen Mehrwert von jährlich rund 160 Millionen Franken bringen kann. Davon würden ausser der Kernstadt auch periphere Entwicklungsachsen profitieren, so insbesondere auch deutsche Gebiete bis Müllheim oder Schopfheim.
Die Wiesentalbahn hat am Samstag ihr 150-jähriges Bestehen mit einem grossen Bahnhofsfest in Lörrach und Attraktionen an andern Stationen gefeiert. Die 28 Kilometer lange Bahnstrecke zwischen Basel und Zell (D) war 1862 in Betrieb gegangen und wird heute von der deutschen SBB-Tochter SBB GmbH als S6 der Regio-S-Bahn Basel betrieben.