Grünen-Politiker Geri Müller hat nach einer Pause von drei Wochen seine Arbeit als Stadtammann von Baden AG wieder aufgenommen. Der Gesamtstadtrat entschied an der ersten Sitzung nach der Nackt-Selfie-Affäre, dass Müller sein Ressort vorläufig nicht zurückbekommt.
Der Stadtrat werde in einem Mediationsprozess an der Klärung der aktuellen Situation arbeiten, teilte die Stadt am Montag nach der Sitzung mit. Ziel sei es, sobald als möglich zu einer für Baden «tragfähigen Lösung zu kommen».
Stadtammann Müller stehe der Verwaltung politisch vor, führe das Ressort Dienste und leite die Stadtratssitzungen. Vizeammann Markus Schneider (CVP) trägt weiterhin interimistisch die Verantwortung für die weiteren Ressorts des Stadtammanns.
Es sei gewährleistet, dass die Geschäfte der Stadt Baden ordentlich geführt würden und die Verwaltungsabläufe und politischen Abläufe sowie zeitgerechte Entscheide sichergestellt seien.
Müller hatte vor einer Woche mitgeteilt, dass er trotz der Nackt-Selfie-Affäre in sein Amt zurückkehren wird. Der Stadtrat beschloss als Reaktion, Müller faktisch zu entmachten. Ob der Entscheid des Stadtrates, Müller kalt zu stellen, rechtlich verhält, ist nicht sicher.
Der 53-jährige Müller war als Stadtammann bislang für das Ressort Finanzen, Dienste, Standortmarketing und Stadtentwicklung zuständig. Die bürgerlichen Stadtparteien FDP, CVP und SVP forderten Müller wiederholt auf, als Stadtammann zurückzutreten.