Ein Eurocity-Zug mit 160 Personen ist am Mittwochnachmittag im Bahnhof Luzern bei der Ausfahrt entgleist. Vier Personen wurden leicht verletzt. Nach dem Unglück kam es zu einem Stromausfall. Der Bahnhof bleibt mindestens bis Betriebsschluss am Mittwochabend zu.
Zum Unglück kam es kurz nach der Abfahrt aus dem Bahnhof um 13.54 Uhr. Der Zug war auf dem Weg von Mailand nach Basel. Mehrere Waggons des Eurocity 158 sprangen aus noch unbekannten Gründen aus den Schienen.
Nach ersten Erkenntnissen kippte der vierte Wagen der Zugskomposition des Typs ETR 610 von Trenitalia zur Seite. Dabei knickte auch ein Fahrleitungsmast. Wegen des beschädigten Fahrleitungsjochs blieb die Stromversorgung im Bahnhof unterbrochen.
Vier Personen wurden nach Angaben eines Sprechers der Luzerner Polizei vor Ort vom Rettungsdienst zur Kontrolle in ein Spital gebracht. Sie wurden aber nur leicht verletzt.
Die Passagiere mussten zunächst rund eine Stunde im Zug ausharren. Gegen 15 Uhr wurden sie über eine bereitgestellte Treppe ins Freie begleitet. Auch Reisende aus zwei durch den Zwischenfall im Bahnhof steckengebliebenen Züge wurden evakuiert.
Beim Bahnhof stand ein Grossaufgebot von Polizei, Feuerwehr und Medizinpersonal im Einsatz. Das Areal wurde abgesperrt.
Bahnhof bis Betriebsschluss gesperrt
Der Bahnverkehr in der Region Luzern kam zum Erliegen. Der Bahnhof bleibt bis mindestens zum Betriebsschluss am Mittwoch für den Verkehr gesperrt. Vom Unterbruch betroffen sind neben Zügen der SBB, BLS und SOB auch jene der Schmalspurlinie der Zentralbahn.
Sämtliche S-Bahn und Fernverkehrszüge wurden nach dem Unfall in den umliegenden Bahnhöfen gewendet. Ein Busersatzbetrieb mit beschränkten Kapazitäten wurde organisiert. Pendler mussten sich auf erheblich längere Fahrzeiten einstellen. Die SBB riet zunächst von Reisen von und nach Luzern ab.
Für Bahnkunden stellte die kostenlose SBB-Hotline-Nummer 0800 99 66 33 zur Verfügung. Personen, die vermuten, dass Angehörige vom Unfall betroffen sind, konnten sich über die Hotline von SBB Care unter der Nummer 0800 722 233 informieren.