Die Schweizer Wirtschaft dürfte in diesem Jahr deutlich stärker zulegen als erwartet. Bakbasel hat ihre Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandprodukts (BIP) in der Schweiz von 0,7 auf 1,5 Prozent hochgeschraubt.
Die kräftige Revision für das Jahr 2012 sei nicht auf eine bessere Einschätzung der künftigen Wirtschaftsentwicklung zurückzuführen, teilte die BAK Basel Economics AG (Bakbasel) am Dienstag mit. Ausschlaggebend sei der vergangene Winter gewesen, der für die Wirtschaft überraschend gut verlaufen sei.
Die Binnennachfrage zeige sich deutlich dynamischer als noch im März, dem Zeitpunkt der letzten Prognose. Die Schweiz profitiere von der anhaltend regen Zuwanderung, dem historisch niedrigen Zins- und Inflationsniveau, soliden Staatsfinanzen sowie der niedrigen Arbeitslosigkeit.
Für das Jahr 2013 erwartet Bakbasel ein ähnlich hohes BIP-Wachstum von 1,6 Prozent. Die mit der positiven Bevölkerungsentwicklung verbundene Binnenkonjunktur dürfte die Schweizer Wirtschaft weiter stützen.
Die aussenwirtschaftlichen Aussichten hätten sich hingegen wieder verschlechtert. Dies zeige sich in der erneuten Zuspitzung der Eurokrise, aber auch in den zuletzt schwachen Indikatoren aus den USA und den grossen Schwellenländern.
Im Basisszenario geht Bakbasel nach wie vor davon aus, dass eine Eskalation der Eurokrise vermieden werden kann. Die Weltwirtschaft sollte im späteren Jahresverlauf 2012 und 2013 allmählich wieder Tritt fassen.
Die Risiken für eine anders verlaufende Entwicklung seien aber deutlich gestiegen. Grund seien die politischen Unwägbarkeiten in Griechenland und die besorgniserregenden Meldungen aus dem spanischen Bankensektor.