Baldeggtunnel für die Entlastung von Brugg und Baden nicht geeignet

Der Kanton Aargau verzichtet auf den Bau des rund 1 Milliarde Franken teuren Baldeggtunnels zur Entlastung der Agglomerationen Baden und Brugg. Der Tunnel als Bindeglied zwischen dem Unteren Aaretal und der A1 bei Baden, steht laut der Regierung in keinem Kosten/Nutzen-Verhältnis.

Der Kanton Aargau verzichtet auf den Bau des rund 1 Milliarde Franken teuren Baldeggtunnels zur Entlastung der Agglomerationen Baden und Brugg. Der Tunnel als Bindeglied zwischen dem Unteren Aaretal und der A1 bei Baden, steht laut der Regierung in keinem Kosten/Nutzen-Verhältnis.

Die Variante «Baldeggtunnel mit Umfahrung Untersiggenthal» könne nicht zur Umsetzung empfohlen werden, teilte die Regierung am Freitag mit. Zusammen mit den betroffenen Regionen würden die Ziele weiterverfolgt und weitere Varianten geprüft.

Der Bau des Baldeggtunnels sei zwar baulich und verkehrstechnisch machbar, heisst es in der Mitteilung der Regierung weiter. Aber der Weg auf die Autobahn wäre zum Teil mit längeren Wartezeiten verbunden.

Von Anfang an überlastet

Zudem wurde errechnet, dass der Baldeggtunnel auf Grund der prognostizierten Verkehrsentwicklung schon von Anfang an ausgelastet wäre. Der Zufahrtsverkehr in Richtung Bern könnte in Spitzenzeiten nur dosiert auf die A1 einfahren.

Auch das Kosten-Nutzen-Verhältnis wurde als ungenügend betrachtet, Die Investitionskosten von rund einer Milliarde Franken seien im Verhältnis zum volkswirtschaftlichen Nutzen zu hoch. Zudem sei die Finanzierung nicht gesichert, meint die Regierung.

Den grössten positiven Nutzen sieht die Regierung bei der Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung im Unteren Aaretal und im Raum Siggenthal. Das angenommene Wachstum falle mit drei bis fünf Prozent allerdings eher gering aus.

Seit 2005 in Planung

Die Abklärungen für den Bau des Tunnels gehen auf eine grossrätliche CVP-Interpellation aus dem Jahre 2005 zurück. Aus einem breiten Variantenvergleich ging der Baldeggtunnel als beste Option hervor. Die Pläne wurden 2011 als Zwischenergebnis in den kantonalen Richtplan aufgenommen.

Konkret sah das Projekt vor, die Gemeinde Untersiggenthal nördlich mit einem zwei Kilometer langen Tunnel zu umfahren. Danach wäre die Strasse über ein bisher unüberbautes Gebiet südlich von Untersiggenthal an die Limmat herangeführt worden.

Weiter sahen die Pläne vor, die Strasse über eine Limmatbrücke ans Nordportal des Baldeggtunnels heranzuführen. Von dort wäre es dann durch einem drei Kilometer langen Tunnel nach Baden-Dättwil zur A1 gegangen.

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