Die indonesische Ferieninsel Bali will Statuen von Gottheiten und halbnackten Frauen während eines Besuchs von Saudi-Arabiens König Salman nicht verhüllen. «Wir müssen nichts verstecken, denn das ist unsere Kultur», hiess es von Balis Regionalregierung.
König Salman hält sich derzeit mit einem 1000 Mann starken Gefolge für Ferien auf Bali auf. Zuvor hatte der Monarch Indonesiens Präsidenten Joko Widodo zu Gesprächen nahe der Hauptstadt getroffen.
Dort waren einige Nackt-Statuen verhüllt und mit Pflanzenkübeln abgeschirmt worden – als Zeichen des Respekts vor dem muslimischen König. Nach Angaben der Behörden auf Bali gab es aber keinen Antrag aus Saudi-Arabien, die Statuen auf der Insel vor Blicken zu verstecken.
Auf Bali gibt es zahlreiche Statuen von hinduistischen Gottheiten sowie barbusigen Frauen. In der Vergangenheit trugen Frauen auf der Insel häufig traditionelle Sarongs, die den Oberkörper nicht bedecken. Im strenggläubigen Islam sind Abbildungen lebender Wesen – etwa Frauenstatuen – und Götterbilder verboten.
Andernorts wurde darauf bereits Rücksicht genommen: 2016 etwa wurden in einem Museum in Rom klassische Nackt-Skulpturen aus Respekt vor einem Besuch des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani verhüllt.