Bambi 2012: Neben Glamour auch nachdenklicher Touch

Es gab viel Glitzer und Glamour, aber es ging auch um Themen wie Gewalt und Integration: Ebenso wie Schauspieler und Musiker standen beim diesjährigen Medienpreis Bambi zwei Gewaltopfer aus Berlin im Mittelpunkt.

Die mexikanische Schauspielerin Salma Hayek mit dem Bambi (Bild: sda)

Es gab viel Glitzer und Glamour, aber es ging auch um Themen wie Gewalt und Integration: Ebenso wie Schauspieler und Musiker standen beim diesjährigen Medienpreis Bambi zwei Gewaltopfer aus Berlin im Mittelpunkt.

In der Kategorie „Integration“ ausgezeichnet wurde der Rabbiner Daniel Alter, der Ende August überfallen worden war. Auch die Schwester des Berliner Prügelopfers Jonny K. bekam am Donnerstagabend in Düsseldorf ein goldenes Rehkitz. Der 20-Jährige war Opfer einer tödlichen Attacke auf dem Berliner Alexanderplatz geworden.

Nicht weniger bewegte der Auftritt einer 83 Jahre alten Lepra-Ärztin. Die deutsche Nonne Ruth Pfau erhielt die Trophäe in der Kategorie „Stille Helden“ und bekam stehende Ovationen.

Sie gilt als „Mutter Theresa der Lepra-Kranken“ in Pakistan. Und tatsächlich wurde es bei den rund tausend festlich gekleideten Gästen im Düsseldorfer Congress Center ganz leise, als Ruth Pfau auf die Bühne trat.

Ohne Skandal

Diesmal ging die Bambi-Gala deutlich harmonischer über die Bühne als im vergangenen Jahr. In Wiesbaden hatte sich an der Vergabe des Integrations-Bambis an Skandal-Rapper Bushido ein heftiger Streit entzündet. Ihm war Frauen- und Schwulenfeindlichkeit vorgeworfen worden.

„Weltraumspringer“ Felix Baumgartner bekam in der in der ARD gezeigten Live-Sendung das goldene Rehlein in der Kategorie „Millennium“. Altmeister Joachim „Blacky“ Fuchsberger wurde für sein Lebenswerk geehrt. Seine Frau Gundel erhielt einen Überraschungs-Bambi.

Die Boyband One Direction wurde in der Sparte „Pop International“ mit dem ältesten deutschen Medienpreis ausgezeichnet. Draussen vor der Halle hatten die Anhänger der fünf britischen Boys stundenlang ihren Idolen entgegengefiebert.

Bambi für Céline Dion

Das „Entertainment“-Bambi ging an die kanadische Sängerin Céline Dion, die den Abend eröffnete. Der Hollywood-Star Salma Hayek bekam eine Trophäe – ebenso wie Alina Levshin als beste Schauspielerin national. Im Neonazi-Drama „Kriegerin“ spielte Levshin, die 1984 in der Ukraine zur Welt kam und in Berlin aufwuchs, ihre erste Kino-Hauptrolle.

Bei den männlichen Schauspielern gewann Ulrich Tukur. Er war zuletzt in der Rolle des den legendären Generalfeldmarschalls Erwin Rommel zu sehen.

Der „Talent“-Bambi ging an die siebenjährige Mercan-Fatima Türkoglu, die an der Seite von Elmar Wepper im Spielfilm „Dreiviertelmond“ zu sehen war. Nachdem sie die 2,5 Kilogramm schwere Trophäe bekommen hatte, bedankte sie sich brav – bei ihrer Mama, ihrer Schule und bei einer Lehrerin.

In der Kategorie „Film national“ konnte sich „Türkisch für Anfänger“ durchsetzen. Der Bambi ist der älteste und einer der wichtigsten deutschen Medienpreise und wird von Hubert Burda Media vergeben. Im vorigen Jahr hatten sechs Millionen Zuschauer die Gala an den Bildschirmen verfolgt.

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