UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die internationale Gemeinschaft zu einem sofortigen Handeln im Syrien-Konflikt aufgefordert. Er verlangte ein Ende der Fassbombenangriffe durch die Regierungstruppen und eine Rettung der eingekesselten Zivilisten.
Der Bürgerkrieg in Syrien sei nach fast vier Jahren Alltag geworden, heisst es in einem Bericht, den Ban am Donnerstag in New York dem UNO-Sicherheitsrat übergab. Für eine politische Lösung seien «harte Entscheidungen und Kompromisse» nötig, alle Seiten müssten ihre Vorbedingungen für Friedensgespräche aufgeben.
In dem Bericht listet Ban fünf Punkte auf, um die sich die Staatengemeinschaft besonders dringend bemühen solle. Er wirft den Truppen von Syriens Staatschef Baschar al-Assad vor allem den Einsatz von Fassbomben in Aleppo vor, wo sich die Vereinten Nationen derzeit um eine humanitäre Waffenruhe bemühen.
Fassbomben sind mit Sprengstoff gefüllte Ölfässer, deren Abwurf über bewohntem Gebiet wiederholt von Menschenrechtsgruppen und in einer UNO-Resolution verurteilt wurde. In einem Interview mit der britischen Rundfunkanstalt BBC hatte Assad den Einsatz von Fassbomben in der vergangenen Woche abgestritten. «Ich habe nichts davon gehört, dass das Militär Fässer oder womöglich Kochtöpfe einsetzt», sagte er lachend.
Vor allem in Damaskus, in der Umgebung der Hauptstadt und im östlichen Ghuta habe die Gewalt im Januar deutlich zugenommen, heisst es in dem UNO-Bericht. Ban kritisiert zudem die Belagerung mehrerer Städte durch die Regierungstruppen, wo nach UNO-Angaben 185’500 Zivilisten festsitzen. Er wirft aber auch den Rebellen vor, 26’500 Menschen den Zugang zu Lebensmitteln und anderen Gütern zu verweigern.