UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die EU zu einer raschen Vereinbarung über ehrgeizige Klimaziele und zu einer Vorreiterrolle im Kampf gegen die Erderwärmung aufgerufen. Am besten wäre eine Einigung auf dem EU-Gipfel im Juni, sagte Ban am Donnerstag in Brüssel.
Die EU müsse „so bald wie möglich eine Entscheidung“ über einen Vorschlag der EU-Kommission treffen, den Ausstoss von Treibhausgasen bis 2030 um 40 Prozent zu senken, sagte Ban an einer Diskussionsveranstaltung über den Weg bis zur Klimakonferenz in Paris 2015.
Ban, der im September in New York ein Klimatreffen zur Vorbereitung der Pariser Konferenz organisiert, forderte schnelle Beschlüsse: „Mit der Natur verhandelt man nicht“, sagte er.
„Europa habe die Macht und die Verantwortung anzuführen – bei Vorreiter-Lösungen zu Hause, bei der Verbreitung von Antworten im Ausland und bei den Klimaverhandlungen.“ Überall auf der Welt sei es klar, dass sich ein Klimawandel vollziehe. „Menschliche Aktivitäten sind die Hauptursache.“ Man müsse handeln, bevor es zu spät sei, sagte Ban.
Beschluss wegen Ukraine-Krise verschoben
Die EU-Kommission hatte Ende Januar zwei verbindliche Ziele bei der Bekämpfung der Erderwärmung vorgeschlagen: die Reduktion der Treibhausgase um 40 Prozent bis 2030 im Vergleich zu 1990 und einen Anstieg des Anteils der erneuerbaren Energien am Energieverbrauch auf 27 Prozent. Umweltschützer kritisierten dies als nicht ausreichend. Auch das EU-Parlament pocht auf ehrgeizigere Ziele.
Die EU-Staats- und Regierungschefs hätten eigentlich bereits an einem Gipfeltreffen im März über die Klimaziele abstimmen sollen. Da der Gipfel aber von der Ukraine-Krise dominiert war – und weil zahlreiche Staaten die Klimaziele für zu weitgehend halten -, wurde ein Beschluss verschoben.