UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat nach Angaben seines Sondergesandten für Zypern sechsstündige „intensive Gespräche“ über die Zukunft der geteilten Mittelmeerinsel geführt. Für einen Durchbruch gebe es noch einiges zu tun, sagte Alexander Downer am Montag in New York.
Im Mittelpunkt der Diskussion standen demnach Fragen zur Regierung einer möglichen föderativen Republik Zypern, Eigentumsrechte an Land und Immobilien sowie die Staatsbürgerschaft. Die Unterredung mit dem zyprischen Präsidenten Demetris Christofias und dem türkisch-zyprischen Volksgruppenführer Dervis Eroglu soll am Dienstag fortgesetzt werden.
Ban habe beide Seiten zu entscheidenden Schritten aufgefordert, um zu einem wiedervereinigten Zypern zu kommen, fügte der frühere australische Aussenminister hinzu. Christofias hatte vor Beginn des zweitägigen Treffens in Long Island im US-Bundesstaat New York gesagt, es bedürfe eines „Wunders“, um nennenswerte Ergebnisse zu erzielen.
Die Mittelmeerinsel ist geteilt, seit nationalistische Zyperngriechen mit einem Putsch in Nikosia den Anschluss Zyperns an Griechenland durchsetzen wollten und die Türkei daraufhin 1974 Truppen in den Nordteil der Insel entsandte.
Mehrere Anläufe einer Wiedervereinigung scheiterten bereits – zuletzt 2004 in einer getrennten Volksabstimmung am Widerstand der Griechisch-Zyprer. Noch heute sind in der nur von Ankara anerkannten Türkischen Republik Nordzypern mehr als 30’000 türkische Soldaten stationiert. Die Republik Zypern übernimmt im Juli die EU-Ratspräsidentschaft.