Angesichts der wachsenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran will UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon mit der Führungsspitze in Teheran reden. Sein Sprecher Martin Nesirky kündigte am Mittwoch an, dass Ban ein Treffen der Blockfreien Staaten im Iran zu diesem Zweck nutzen wolle.
Dabei soll Ban sowohl mit dem religiösen Führer Ajatollah Ali Chamenei als auch mit Präsident Mahmud Ahmadinedschad zusammenkommen.
Der UNO-Generalsekretär werde alle Themen ansprechen, die der internationalen Gemeinschaft derzeit „unter den Nägeln brennen“, sagte Nesirky. Darunter fielen auch Teherans Drohungen gegen Israel sowie das iranische Nuklearprogramm.
Auch die Krise in Syrien, einem Verbündeten des Iran, will Ban dem Sprecher zufolge auf den Tisch bringen. Das Treffen der Blockfreien Staaten ist für die Zeit vom 29. bis 31. September anberaumt.
Israel und USA raten von Reise ab
Israel und die USA hatten Ban zuvor aufgefordert, nicht in den Iran zu reisen. „Herr Generalsekretär, Ihr Platz ist nicht in Teheran“, sagte Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu, als die Reisepläne Bans Anfang August erstmals bekannt wurden.
Sichtlich irritiert äusserte sich auch die Sprecherin des US-Aussenministeriums, Victoria Nuland: „Wir meinen, dies ist ein eigenartiger Ort und ein unangemessener Ort für dieses Treffen.“
Kriegsrhetorik verstärkt sich
Der Westen verdächtigt die Führung in Teheran, unter dem Deckmantel einer zivilen Forschung Atomwaffen zu entwickeln. Der Iran bestreitet dies. Israel betrachtet des iranische Atomprogramm als die derzeit grösste Bedrohung seiner Existenz.
Israel hat dem Iran deshalb indirekt mit einem Militärschlag gedroht. In den Medien gab es zuletzt Spekulationen, dass Israel noch vor der US-Präsidentenwahl Anfang November iranische Atomanlagen angreifen könnte.