Bangladesch und westliche Konzerne vereinbaren Sicherheitsstandards

Bangladesch und führende westliche Handelsketten wie Walmart und H&M haben schärfere Sicherheitsstandards für rund 3500 Textilfabriken des Landes vereinbart. Händler, Regierung und Gewerkschaften machtem damit den Weg für gründlichere Kontrollen.

Textilarbeiterinnen beim Sicherheitscheck in einer Fabrik bei Dhaka (Bild: sda)

Bangladesch und führende westliche Handelsketten wie Walmart und H&M haben schärfere Sicherheitsstandards für rund 3500 Textilfabriken des Landes vereinbart. Händler, Regierung und Gewerkschaften machtem damit den Weg für gründlichere Kontrollen.

Vereinbart wurden am Donnerstag in Dhaka Mindestnormen für Brandschutz- und Sicherheitsmassnahmen. Es handle sich um einen «bedeutenden Fortschritt», sagte Srinivas Reddy von der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO). Ab Freitag könnten die Sicherheitskontrollen beginnen.

Die vereinbarten Normen sollen die Inspektionen vereinfachen und so eine Wiederholung von Katastrophen wie Rana Plaza verhindern, bei der im April 1129 Menschen unter den Trümmern einer eingestürzten Textilfabrik starben. Die Handelsketten aus den USA und aus Europa sind laut Reddy für die Kontrolle von 2000 Fabriken zuständig. Die Regierung ist demnach für die Inspektion der übrigen 1500 Fabriken verantwortlich.

Grosser Durchbruch

Bangladeschs führender Gewerkschaftsvertreter Mikail Shipar sagte, alle Textilfabriken müssten die neuen Standards einhalten. Geschehe dies nicht, drohe die Schliessung. «Das Abkommen von heute bedeutet einen grossen Durchbruch, der hilft, die Sicherheit aller Arbeiter in der Textilindustrie von Bangladesch zu garantieren», sagte er.

Bangladesch ist nach China der zweitgrösste Produzent von Textilien weltweit. Die Branche beschäftigt fast vier Millionen Menschen, überwiegend Frauen. Die Fabriken produzieren rund 80 Prozent aller Exporte des Landes. Deren Wert beläuft sich auf rund 20 Milliarden Euro jährlich.

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