Die Gründerfamilie der Privatbank Julius Bär gibt die Kontrolle über ihre Bankgruppe definitiv ab. Nachdem sie bereits im Jahr 2005 die Aktienmehrheit aufgegeben hatte, tritt nun Raymond J. Bär als Präsident des Verwaltungsrates zurück.
In seine Fussstapfen tritt Daniel Sauter, der dem Verwaltungsrat seit 2007 angehört. Als Angehöriger der vierten Julius-Bär-Generation hatte sich Raymond J. Bär während 24 Jahren im Familienunternehmen engagiert. Zunächst leitete er die Geschicke der Filiale in New York, wurde 1996 Mitglied der Konzernleitung und war von 1998 bis 2003 als deren Vizepräsident für das Vermögensverwaltungsgeschäft zuständig. 2003 übernahm der heute 52-jährige schliesslich das Präsidium des Verwaltungsrates.
Er werde der Bank allerdings nicht ganz abhanden kommen, teilte die Julius Bär Gruppe am Montag in ihrem Communiqué mit. So soll Raymond J. Bär wegen seines „langjährigen Engagements für die Gruppe und seiner Kenntnisse der Branche“ zum Ehrenpräsidenten der Bank, deren Wurzeln bis ins Jahr 1890 zurückgehen, gewählt werden.
Zusätzlich werde er sich als Vorsitzender eines Spezialkomitees den laufenden Verhandlungen mit den US-Behörden bezüglich Steuerstreit annehmen. Auch an der Aktienbeteiligung von knapp drei Prozent will die Gründerfamilie festhalten.
Sauter mit Vergangenheit im Rohstoffgeschäft
Der Verwaltungsrat der Privatbankengruppe Julius Bär hat Daniel Sauter als neuen Präsidenten für das Gremium nominiert. Der 55-Jährige soll anlässlich der Generalversammlung vom 11. April in das Amt gewählt werden.
Nachdem er seine Karriere 1976 in der Bankbranche begonnen hatte, wechselte er 1983 ins Rohstoffgeschäft zum in Zug ansässigen Rohstoffhändler Glencore. Von 1989 bis 1998 war er Finanzchef des heutigen Branchenprimus, von 1995 bis 2001 amtierte er zudem als Unternehmenschef des Bergbaukonzerns Xstrata, Glencores jüngstem Fusionspartner.