Die Bank Vontobel hat im vergangenen Jahr einen leichten Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Unter dem Strich verdiente das Geldhaus 122,3 Mio. Franken. Das ist 1 Prozent weniger als im Vorjahr 2012.
Das Ergebnis sei respektabel, teilte Vontobel am Freitag in einem Communiqué mit. Denn das Resultat sei durch bedeutende einmalige Kosten in Höhe von 20,7 Mio. Fr. nach unten gezogen worden.
Den grössten Brocken machten die Kosten für die Schliessungen von verlustreichen Niederlassungen in Österreich, Mailand und Dubai aus, die 15,4 Mio. Fr. verschlangen, wie Finanzchef Martin Sieg in einer Telefonkonferenz sagte.
Überdies verursachten das Steuerabkommen mit Grossbritannien (3,2 Mio. Fr.) und die Teilnahme am Programm der Schweizer Banken zur Beilegung des Steuerstreits mit den USA (2 Mio. Fr.) einmalige Kosten.
«Wir gehen davon aus, dass die Rückstellungen von 2 Mio. Fr. für die Beilegung des US-Steuerstreits reichen sollten», sagte Bankchef Zeno Staub. Hier nimmt Vontobel in der Kategorie 3 teil, in der die Bank gegenüber den US-Behörden beweisen müssen, dass sie keine Verfehlungen begangen haben.
Geschäftsaufwand kräftig gestiegen
Diese einmaligen Kosten trieben den Geschäftsaufwand um 11 Prozent auf 695,9 Mio. Fr. in die Höhe. Damit fiel die Steigerung der Kosten grösser aus, als die Bank die Erträge steigerte. Der gesamte Betriebsertrag kletterte um 10 Prozent auf 849,3 Mio. Franken.
Dabei nahmen vor allem die Kommissions- und Dienstleistungserträge als Haupteinnahmequelle der Bank um ein Fünftel auf 596,3 Mio. Fr. zu. Gerade in der Vermögensverwaltung für reiche Privatkunden (Private Banking) und institutionelle Anleger (Asset Management) habe Vontobel die Gewinn kräftig gesteigert.
Dagegen sank der Erfolg aus dem Handelsgeschäft um 5 Prozent auf 198,9 Mio. Franken. Der Zinserfolg schrumpfte um 7 Prozent auf 48,3 Mio. Franken.
Insgesamt flossen der Bank per saldo Neugelder von 9,1 Mrd. Fr. zu. Das sei ein neuer Rekord, schrieb Vontobel. Die Kundenvermögen der Bank stiegen um 9 Prozent auf 163,1 Mrd. Franken.
Allerdings dürften die Neugelder künftig nicht mehr so reichlich sprudeln angesichts der Eintrübung in den Schwellenländern, sagte Staub.
An einzelnen Tagen, als die Ängste um die Lage in den Schwellenländern und die Geldpolitik gross gewesen seien, sei die Zurückhaltung der Kunden stark gewesen. «Aber das waren einzelne Tage. Netto sind wir mit dem Start ins neue Jahr zufrieden», sagte Staub.