Die Bankaktien weltweit sind im Hoch. Anleger hoffen, dass der Regulierungsdruck auf die Branche mit dem künftigen US-Präsidenten Donald Trump abnehmen könnte.
US-Medien erinnerten im Nachgang des Wahlgangs in den USA daran, dass Trump das 2010 verabschiedete Dodd-Frank-Gesetz kippen will. Mit diesem wurden unter anderem der Eigenhandel von Banken mit Wertpapieren beschnitten und eine Konsumentenschutzbehörde für Finanzprodukte geschaffen.
In der Schweiz profitierten am Donnerstag besonders die Grossbankenaktien, die im Vorfeld der Wahlen am meisten Federn lassen mussten. Die Titel der Credit Suisse schossen um 8,3 Prozent nach oben, jene der UBS gar um 10,3 Prozent.
In Frankfurt gewannen die Aktien der Deutschen Bank 4,4 Prozent und jene der Commerzbank 4,8 Prozent. Der europäische Bankaktienindex insgesamt legte um 3,5 Prozent zu. Auch die US-amerikanischen Grossbankentitel lagen zum Handelsstart im Plus.
Zusätzlichen Rückenwind erhielten die Finanzwerte von der Aussicht auf mehr Inflation und damit steigende Zinsen. Auch andere zyklische Titel legten überdurchschnittlich stark zu. Die Anleger hoffen, dass der neue US-Präsident die Wirtschaft mit schuldenfinanzierten Programmen und Steuersenkungen stimulieren wird.
Marktteilnehmer zeigten sich generell erleichtert über den klaren Wahlausgang. «Eine tage-, wenn nicht wochenlange Hängepartie zur Ermittlung des neuen Präsidenten wäre viel schlimmer gewesen», sagte ein Händler. «Wir waren lange gehemmt wegen der Wahlen. Nun ist der Bann gebrochen», sagte ein Börsianer.