Den Banken kommen ihre Sünden teuer zu stehen: Amerikanische und europäische Aufsichtsbehörden verhängten in diesem Jahr Rekordstrafen in Milliardenhöhe gegen die Finanzinstitute. Nach Reuters-Schätzungen belaufen sich die Geldbussen insgesamt auf mehr als 43 Milliarden Dollar.
Davon entfallen rund 40 Milliarden Dollar auf US-Kreditinstitute und etwa drei Milliarden Dollar auf europäische Banken. Allein JPMorgan zahlte beispielsweise für die Beilegung eines Hypothekenstreits 13 Milliarden Dollar.
Im Skandal um Zinsmanipulationen musste etwa die Deutsche Bank die höchste Geldstrafe ihrer Geschichte zahlen. Der deutsche Branchenprimus bekam im Rahmen eines Vergleichs wegen der Manipulation von Libor-Zinssätzen von der EU-Kommission 725 Millionen Euro aufgebrummt. Die Grossbank UBS kam um eine Strafe herum, weil sie die Kartellwächter über die Manipulation informiert hatte.
Gleich mehrfach zur Kasse gebeten wurde die UBS hingegen im laufenden Jahr in den USA. Ende August bezahlte sie für eine einvernehmliche Regelung 4,6 Millionen Dollar. Die 50 US-Staaten hatten die Bank beschuldigt, beim Handel mit Wertpapieren unqualifizierte Mitarbeiter eingesetzt zu haben.
Anfang August einigte sich die Bank zudem mit US-Anlegern auf die Zahlung von 120 Millionen Dollar, weil sie Investoren beim Verkauf von komplexen Wertpapieren der später zusammen gebrochenen Investmentbank Lehman Brothers in die Irre geführt haben soll.
Zuvor hatte die UBS wegen Verstössen gegen Wertpapiervorschriften der US-Börsenaufsicht SEC eine Busse von rund 50 Millionen Dollar bezahlt. Und in einem ähnlichen Fall hatte sie sich Ende Juli mit den beiden staatlichen Hypothekenfinanzierern Fannie Mae und Freddie Mac auf die Zahlung von 885 Millionen Dollar geeinigt.
Als erste ausländische Bank war die Privatbank Wegelin im März dieses Jahres in den USA wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung zu einer Strafe von 74 Millionen Dollar verurteilt worden.