Die Banken in der Schweiz haben 2011 bei neuerlicher Bilanzausweitung einen leichten Gewinnrückgang verzeichnet. Die gesamten Gewinne gingen gegenüber dem Vorjahr um rund 0,3 Milliarden auf 13,5 Milliarden Franken zurück.
260 der 312 Banken schrieben Gewinne, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) am Donnerstag mitteilte. Bei den 52 restlichen Instituten resultierten Verluste von insgesamt rund 0,5 Milliarden Franken. Im Minus waren insbesondere Börsenbanken und ausländische Banken. Erstmals seit Beginn der Finanzkrise entstanden dagegen bei beiden Grossbanken UBS und CS keine Verluste mehr.
Obwohl viele Banken über schwindende Zinsmargen klagten, stieg der Erfolg aus dem Zinsgeschäft um 5,4 Prozent auf 20,8 Milliarden Franken. Grund ist laut SNB der stark rückläufige Zinsaufwand, also die tiefere Verzinsung von Sparanlagen.
Demgegenüber verdienten die Banken weniger im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft (-5,1 Prozent auf 23,6 Milliarden Franken) und im Handelsgeschäft brach der Erfolg gar um 26,4 Prozent auf 8,7 Milliarden Franken ein.
Kürzer treten musste das Personal. Während zwar die Zahl der Vollzeitstellen um 532 auf 132’542 zunahm, wurde der Personalaufwand um 7,2 Prozent oder 2,1 Milliarden Franken gedrückt. Namentlich die beiden Grossbanken sparten; nicht zuletzt durch geringere Boni-Zahlungen.
Grössere Bilanzen
Die Bilanzsumme der Banken in der Schweiz weitete sich um 2,9 Prozent auf 2792,9 Milliarden Franken aus. Besonders angeschwollen sind erneut die Hypothekarkredite im Inland, und zwar um 5,2 Prozent oder 39,7 Milliarden auf 797,8 Milliarden Franken.
Bei den Kundengeldern setzte sich die Tendenz zu Sicht- und Spareinlagen fort, während Termingelder und Kassenobligationen abnahmen. Insgesamt stiegen die Kundengelder deutlich, allein die Spar- und Anlagegelder um 7 Prozent auf 488,5 Milliarden Franken. Die Wertschriftenbestände in den Kundendepots reduzierten sich, wozu tiefere Börsenkurse in Europa und die Euro-Schwäche beitrugen.