Die Schweizer Banken sind nicht mehr ganz so optimistisch wie im Vorjahr. 81 Prozent der Institute bewerten den operativen Geschäftsgang als positiv oder eher positiv, wie aus einer Umfrage des Beratungsunternehmens EY (Ernst&Young) hervorgeht.
Im Vorjahr waren es noch 88 Prozent gewesen. Ebenfalls etwas zurückhaltender fällt der Blick auf die Zukunft aus: Noch 75 Prozent der Banken erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine Verbesserung der Ergebnisse. Im Vorjahr hatten noch 84 Prozent mit besseren Ergebnissen gerechnet.
Die Banken würden erkennen, dass der strukturelle Wandel nicht umsonst zu haben sei, sondern gezielte Investitionen erfordere. Dies zeige sich beim wachsenden Personalbedarf: Ein Drittel der Institute wollen in den nächsten zwölf Monaten neue Stellen schaffen. Dies sei der höchste Wert seit fünf Jahren, teilte EY am Donnerstag vor den Medien in Zürich mit.
Aber: Der Trend zu mehr Personal werde nicht lange anhalten. Vielmehr würden Verlagerungen und Effizienzsteigerungsprogramme mittelfristig dazu führen, dass Arbeitsplätze ausgelagert oder mit einer zunehmenden Automatisierung gestrichen würden, erklärte EY-Experte Olaf Toepfer.
Die negativen Zinsen der Schweizerischen Nationalbank (SNB) würden die Banken unter Druck setzen, hiess es weiter. Dennoch wollten 70 Prozent der Institute davon absehen, ihren Privatkunden die Negativzinsen zu belasten. Mit gutem Grund: Eine allfällige Weiterbelastung würde wohl zusätzlich zu unerwünschten negativen Entwicklungen führen, erklärte EY-Partner Patrick Schwaller.
Für die Studie wurden 120 Banken in der Schweiz befragt. Die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS gehörten nicht dazu.