Bankia schreibt höchsten Verlust in spanischer Geschichte

Die spanische Bankengruppe Bankia hat 2012 den grössten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte des Landes geschrieben. 19,2 Milliarden Euro gingen wegen riesiger Abschreibungen auf Immobilien verloren, wie das verstaatlichte Geldhaus am Donnerstag mitteilte.

Bankia ganz tief in den roten Zahlen (Bild: sda)

Die spanische Bankengruppe Bankia hat 2012 den grössten Verlust in der Wirtschaftsgeschichte des Landes geschrieben. 19,2 Milliarden Euro gingen wegen riesiger Abschreibungen auf Immobilien verloren, wie das verstaatlichte Geldhaus am Donnerstag mitteilte.

In diesem Jahr hofft der vor zwei Jahren gegründete Verbund angeschlagener Regionalbanken auf die Wende und eine Rückkehr in die schwarzen Zahlen. Das Unternehmen baut rund 4500 Stellen ab und schliesst ein Drittel der Filialen.

Mehr als 22 Mrd. Euro an faulen Immobilienkrediten werden bei der staatlichen Abwicklungsgesellschaft („Bad Bank“) Sareb abgeladen. Die Immobilienanlagen machen nach Angaben der Bank damit noch etwa 3 Prozent der gesamten Aktiva aus. Vor einem Jahr waren es noch über 17 Prozent gewesen.

Zudem sollen Bankia und die ebenfalls neu gegründete Mutter BFA, bei der Beteiligungen an anderen Firmen gebündelt sind, insgesamt gut 18 Mrd. Euro an Kapital aus europäischen Hilfstöpfen bekommen. Die Verhandlungen hierüber laufen noch. Zusammen mit BFA summiert sich der Jahresverlust gar auf 21,2 Mrd. Euro.

Höhere Fehlbeträge verbuchten bislang in Europa in den vergangenen Jahren nur die Royal Bank of Scotland und die Fortis Bank. Die UBS schrieb 2008 auf dem Höhepunkt ihrer Krise einen Verlust von 21,3 Mrd. Franken, was damals etwa 13,5 Mrd. Euro entsprach.

Zuversicht

„Wir beginnen 2013 mit einer soliden Position“, sagte Bankia-Chef José Ignacio Goirigolzarri. „Wir haben eine sanierte Bilanz, eine gute Solvenz und eine ausgezeichnete Liquidität.“ Das Geldinstitut stehe nun vor der Herausforderung, wieder rentabel zu werden und die vom Staat erhaltenen Hilfen zurückzuzahlen. Das Institut plane für das Jahr 2015 einen Gewinn von 1,2 Mrd. Euro.

Bankia ist zum Inbegriff der spanischen Bankenkrise geworden, als das Institut Mitte 2012 Milliarden-Staatshilfen benötigte. Im Juni 2012 sagte die Eurozone Hilfen von bis zu 100 Mrd. Euro zu, um den gesamten spanischen Bankensektor zu stützen. Davon wurden bislang 41,3 Milliarden ausgezahlt.

Dank der staatlichen Unterstützung hofft Bankia bis 2015 auf eine Eigenkapital-Rendite von mehr als 10 Prozent. Das Ziel ist ehrgeizig: Der Anteil fauler Kredite an den gesamten Darlehen liegt mit 13 Prozent noch immer deutlich über dem Branchenschnitt von 10,4 Prozent. Allerdings vertrauten die Kunden dem Institut im vierten Quartal wieder mehr Spareinlagen an.

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