Heute wird BAP-Sänger Wolfgang Niedecken 65. Eine Zäsur ist das für ihn nicht: Er hat sein Leben schon umgestellt – nach seinem Schlaganfall vor fünf Jahren.
Seit damals nimmt Wolfgang Niedecken die Jahre nicht mehr als selbstverständlich hin. So trug der zweite Teil seiner Memoiren auch den Titel «Zugabe» – eine Anspielung auf die zweite Chance nach dem schweren Schlaganfall, den er 2011 erlitten hat.
Vieles hat sich verändert. Der Musiker trinkt so gut wie keinen Alkohol mehr, treibt regelmässig Sport. «Wenn ich mir so etwas vornehme, dann mache ich das auch», sagt er. «Ich kann schon konsequent sein. Das ist überhaupt das Paradeding seit meinem Schlaganfall: Ich bin entschlossener geworden. Vielleicht aus der Erkenntnis heraus, dass ich ja so viel Zeit auch nicht mehr habe.»
Zu seinem 50. Geburtstag hatte sich Niedecken gewünscht, von der Familie irgendwo hin entführt zu werden. «Das haben sie gemacht – nach Rom. Es war super. Dann kamen wir zurück – und da hatten sie noch eine Riesenfete organisiert – auf einem Rheinschiff.» Diesmal hofft er, dass sich seine Familie «im Griff hat». Aber: «Ich kann mich da auf meine Frau in der Beziehung nicht unbedingt verlassen.»
Nach dem Geburtstag geht der Sänger mit BAP auf Tournee – ganz relaxt, ganz locker, «schön höösch», wie man in Köln sagt. Im November sind Konzerte in Bern, Basel und Zürich geplant.