Barcelona erleidet gegen Chelsea auf seinem Weg zu einer erfolgreichen Titelverteidigung in der Champions League einen Rückschlag.
Im Halbfinal-Hinspiel an der Stamford Bridge markiert Didier Drogba für Chelsea nach einem Konter (45.) das goldene Tor. Der Ivorer stellte damit den Spielverlauf mit 72 Prozent Ballbesitz für Barcelona auf den Kopf. Für die Katalanen war es die erste Niederlage in der Königsklasse nach 16 Spielen seit dem 16. Februar 2011 (1:2 beim FC Arsenal).
Erst in den letzten Sekunden der Begegnung taumelte Chelsea noch einmal. Der Pfosten trennte Barças Pedro vom 1:1, das die Ausgangslage komplett verändert hätte. Nun aber besitzt der letzte englische Vertreter eine zumindest ansprechende Option, das europäisch zuletzt ramponierte Image der Engländer aufzupolieren.
Auf der «Road to Munich» hat Chelsea allerdings das Rückspiel im Camp Nou zu überstehen. Vor eigener Kulisse ist Barça in der Regel unwiderstehlich. 23 von 25 Partien haben die Katalanen eher mit vier als drei Toren Differenz gewonnen, nur zweimal spielten sie remis. Der erste Fehltritt in der aktuellen Europacup-Kampagne ist für die Auswahl mit den unbestritten grössten Offensivqualitäten aller CL-Teilnehmer (33 Treffer in elf Spielen) durchaus zu korrigieren.
Barcelonas Chancenverwertung
Mit ihrer offensiven Haltung erspielten sich die Spanier früh mehrere hochprozentige Chancen. In der 9. Minute setzte der Chilene Sanchez einen Heber an die Latte – die Abwehr der Engländer war ein erstes Mal ausgespielt. An den weiteren prekären Situationen war Fabregas beteiligt. Der frühere Arsenal-Stratege scheiterte zweimal; im einen Fall entschärfte Ashley Cole den Ball wenige Zentimeter vor der Torlinie.
Weltfußballer Lionel Messi ließ sein Können nur gelegentlich aufblitzen. Er wurde bei seinen Dribblings von der Abwehr der Blues um John Terry häufig gestoppt und blieb auch in seinem siebten Spiel gegen Chelsea ohne Torerfolg.
Di Matteos zehnter Sieg im 13. Spiel
In der 87. Minute vereitelte Keeper Petr mit einem Big Save den späten Ausgleich des Favoriten. Einen Kopfball Puyols wehrte der Tscheche mirakulös ab. Als Pedro im letzten Angriff der Partie nur den Pfosten traf, beanspruchte er das Glück des zuvor Fehlerlosen.
«Disziplin und mentale Stärke waren der Schlüssel zum Erfolg», sagte Cech nach dem Spiel. Für die wiedererstarkten Londoner war es im 13. Spiel unter Roberto di Matteo, dem Interimstrainer mit Schweizer Wurzeln, schon der zehnte Erfolg.
Champions League, Halbfinal
Chelsea – FC Barcelona 1:0 (1:0)
Stamford Bridge. – 38’039 Zuschauer. – SR Felix Brych.
Tor: 45. Drogba 1:0.
Chelsea: Cech; Ivanovic, Cahill, Terry, Cole; Lampard, Mikel, Meireles; Mata (74. Kalou), Drogba, Ramires (88. Bosingwa).
FC Barcelona: Valdes; Daniel Alves, Puyol, Mascherano, Adriano; Xavi (87. Cuenca), Busquets, Iniesta; Messi, Sanchez (66. Pedro), Fabregas (78. Thiago).
Bemerkungen: Chelsea ohne Luiz (verletzt), Barcelona ohne Villa (verletzt), Abidal (krank). 9. Heber von Sanchez an die Latte. 93. Pfostenschuss von Pedro. Verwarnungen: 69. Ramires, 71. Pedro, 76. Busquets, 86. Drogba (alle Foul).
Die Rückspiele
Di, 24.4.: Barcelona – Chelsea
Mi, 25.4.: Real Madrid – Bayern München (Hinspiel 1:2)