Barry Callebaut hat ein durchzogenes Geschäftsjahr hinter sich. Bei den Verkaufsmengen hat der weltweit grösste Schokoloadehersteller sein Wachstumsziel verpasst und auch der Gewinn fällt tiefer als im Vorjahr aus.
Barry Callebaut hat im Ende August abgelaufenen Geschäftsjahr 2015/16 die Verkaufsmenge um 2,2 Prozent auf 1,8 Millionen Tonnen gesteigert, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Damit ist der Schokoloadehersteller zwar stärker als der Markt gewachsen, der im gleichen Zeitraum um 1,7 Prozent geschrumpft ist. Das selbst gesteckte Wachstumsziel von 4 bis 6 Prozent hat Barry Callebaut jedoch deutlich verpasst.
Auch beim Gewinn kann das Unternehmen keine Fortschritte melden. So fällt der Konzerngewinn mit 219,0 Millionen Franken um 8,7 Prozent tiefer aus als im Vorjahr. Damit hat Barry Callebaut auch die Erwartungen der Analysten verpasst. Sie gingen in einer Umfrage der Wirtschaftsnachrichtenagentur awp im Durchschnitt von einem Gewinn von über 224 Millionen Franken aus.
Der Grund für die Stagnation beim sonst stark wachsenden Unternehmen ist dabei wie schon seit längerem, dass Barry Callebaut das Geschäft mit Kakao-Pulver und -Produkten (Segment Global Cocoa) restrukturiert. Dieses Geschäft leidet unter Überkapazitäten, die auf den Preis drücken. Barry Callebaut hat darum bereits Fabriken geschlossen und ist daran aus weniger profitablen Verträgen auszusteigen.
Die Folge davon ist, dass der Bereich Global Cocoa im abgelaufenen Geschäftsjahr bei der Verkaufsmenge ein kräftiges Minus von 12 Prozent schreibt. Die Produktion von Schokolade und Schokoladeprodukte für Dritte dagegen ist auch im letzten Geschäftsjahr kräftig um 7,6 Prozent gewachsen. Dieses Wachstum konnte jedoch beim Gewinn die negativen Effekte aus dem Kakaogeschäft nicht wett machen.
Neben den zusätzlichen Kosten für die Restrukturierung von Global Cocoa haben auch noch negative Währungsumrechnungseffekte und höhere Steuersätze auf den Gewinn gedrückt. Weil sich der Umbau des Unternehmens jedoch dem Abschluss nähert, bleibt Barry Callebaut beim Ausblick optimistisch. Das Ziel beim jährlichen Volumenwachstum von 4 bis 6 Prozent über die nächsten drei Jahre wird bestätigt. Auch soll in dieser Periode der Betriebsgewinn schneller als das Volumen wachsen.