Barry Callebaut wächst stärker als der gesamte Schokoladenmarkt

Der weltgrösste Schokoladenproduzent Barry Callebaut hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2010/11 hinter sich. Der Machtkampf in der Elfenbeinküste sorgte für ein mehrmonatiges Kakaoexportverbot.

Die Barry Callebaut-Jahresbilanz fällt gemischt aus (Archiv) (Bild: sda)

Der weltgrösste Schokoladenproduzent Barry Callebaut hat ein schwieriges Geschäftsjahr 2010/11 hinter sich. Der Machtkampf in der Elfenbeinküste sorgte für ein mehrmonatiges Kakaoexportverbot.

Der Konflikt habe die Kakaopreise während des Geschäftsjahres auf neue Rekordniveaus klettern lassen, gleichzeitig seien die Preise sehr volatil, teilte Barry Callebaut am Donnerstag mit. Das Unternehmen bezog gemäss früheren Angaben rund ein Drittel seiner Kakaobohnen aus der Elfenbeinküste.

Dennoch wuchs das Unternehmen laut den Angaben wiederum schneller als der globale Schokoladenmarkt. Die Verkaufsmenge des Konzerns expandierte um 7,2 Prozent auf 1,296 Millionen Tonnen.

In Lokalwährungen kletterte der Umsatz um 13,3 Prozent. Wegen der Frankenstärke bleibt in der Berichtswährung noch ein Plus von 0,7 Prozent auf 4,55 Mrd. Franken. Alle geografischen Regionen und Produktgruppen trugen zu diesem Wachstum bei.

Auf operativer Ebene resultierte ein Gewinn (EBIT) von 360 Mio. Franken. Dies entspricht einem Plus von 5,7 Prozent in Franken und von 15,3 Prozent in Lokalwährungen.

Tieferer Gewinn nach Stollwerck-Verkauf

Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn im fortgeführten Geschäft um 9 Prozent auf 258,9 Mio. Franken. Einschliesslich aufgegebener Geschäftsaktivitäten beträgt der Gewinn aber nur 176,8 Mio. Franken, verglichen mit 251,7 Mio. Fr. im Vorjahr.

Der Rückgang ist auf den einmaligen Verlust von 82,1 Mio. Fr. aus dem Verkauf des europäischen Verbrauchergeschäfts (Stollwerck) an die belgische Baronie-Gruppe zurückzuführen.

Das Geschäft mit Industriekunden sei dank der höheren Nachfrage nach Spezialitätenprodukten und Füllungen solid gewachsen, wird Konzernchef Jürgen Steinemann zitiert. In den Schwellenmärkten erzielte Barry Callebaut zweistellige Wachstumsraten. Das Gourmetgeschäft wuchs ebenfalls deutlich, insbesondere in der Region Asien-Pazifik und in Europa.

Die Dividende will Barry Callebaut gegenüber dem Vorjahr um 11 Prozent auf 15,50 Fr. pro Aktie erhöhen. Die Finanzziele wurden bestätigt. Demnach will das Unternehmen jährlich ein Wachstum der Verkaufsmenge von 6 bis 8 Prozent und ein mindestens gleich hohes durchschnittliches EBIT-Wachstum in Lokalwährungen erreichen.

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