Der FC Basel steht zwei Spiele vor dem dritten Einzug in Folge in die Champions-League-Gruppenphase.
Er startet heute (20.45 Uhr in Basel) als Favorit in die Playoffs gegen den rumänischen Meister Cluj.
Es war ein nervenaufreibender Weg bis in die Playoffs. Gegen die Norweger aus Molde musste Yann Sommer in den Schlussminuten einen Penalty abwehren, um seine Mannschaft auf dem Erfolgskurs zu halten. Basels Präsident Bernhard Heusler erinnerte im Anschluss an jene Partie, wie unberechenbar der Fussball ist. Vor allem auf der Jagd nach den Millionen und dem Ruhm der Champions League im Spätsommer, wo die Stärken der Mannschaften noch schwer abzuschätzen sind, ist vieles auch eine Nervenfrage und eine Frage des Selbstvertrauens.
Da hilft dem FC Basel seine jüngere Geschichte, die Erfahrung, die er in den letzten Jahren als Klub in solchen Partien, wie derjenigen von heute, sammeln konnte. Es waren durchwegs positive Erfahrungen. Seit dem Out gegen Werder Bremen 2005 verlor der Schweizer Meister und Cupsieger nur eines von 24 Qualifikationsspielen in der Champions League und in der Europa League. Jedes Mal kam der FC Basel eine Runde weiter. Er ist zu einem Spezialist solcher Aufgaben geworden.
Der FC Basel kommt zurecht mit den Anforderungen, die ein solch gedrängtes Programm in einer frühen Phase der Saison verlangt. In diesem Jahr sogar sehr gut. Der Klub hat in der Super League den besten Saisonstart seit 2008 hingelegt. Am Samstag gegen Lausanne gelang der Sieg sozusagen mit halber Kraft und dennoch ohne zu zittern, „ökonomisch“ nannte Marco Streller die Basler Spielweise treffend. Dass die Mannschaft gewichtige Abgänge verkraften musste, wirkt sich bisher nicht negativ aus. Heiko Vogel hat weiterhin eine beeindruckend Auswahlmöglichkeit beim Aufstellen seiner Startformation.
Paszkany, Portugiesen und Brasilianer
Der heutige Gegner ist in dieser Saison ebenfalls noch ungeschlagen und nur schon deshalb nicht zu unterschätzen. In der letzten Qualifikationsrunde setzte sich Cluj zweimal gegen den tschechischen Meister Slovan Liberec durch, zuletzt spielte es daheim gegen Iasi, den Vorletzten der rumänischen Meisterschaft, aber nur 2:2. Wie in Basel waren auch in Cluj die Gedanken bereits am Wochenende auf die Champions League gerichtet. Der Druck ist bei den Siebenbürgern, die 2008 und 2010 die Gruppenphase ohne vorgängige Qualifikation erreichten, allerdings eine Spur grösser.
Bei Cluj fliegen die Trainer deutlich schneller als in Basel und Arpad Paszkany, der millionenschwere Besitzer des Klubs, ist weitaus weniger umgänglich als FCB-Präsident Heusler. Ein Beispiel für den Trainerverschleiss in Cluj? Als der FC Basel und der rumänische Meister 2010 in Monaco in die gleiche Champions League-Gruppe gelost wurden, war Andra Mandorlini der Coach, als sich die beiden Mannschaften gegenüberstanden, hiess der Trainer Sorin Cartu und als Cluj das letzte Gruppenspiel gegen die AS Roma bestritt, sass Alin Minteuan auf der Bank.
Vor zwei Jahren verlor Basel gegen Cluj das Auswärtsspiel 1:2 und gewann dann zuhause 1:0. Das Videostudium dieser Partien würde keinem der beiden Coaches gross weiterhelfen. Am Wochenende hatte Basel vier Spieler (Cabral, Streller, Stocker und Yapi) auf dem Feld, die schon damals zum Einsatz gekommen waren, bei Cluj waren es zwei (Cadu und Rafael Bastos). Was sich bei den Rumänen nicht geändert hat: Weiterhin ist die Mannschaft von Portugiesen und Brasilianern geprägt. Elf portugiesisch sprechende Spieler stehen im Kader, besondere Aufmerksamkeit verdienen die beiden Brasilianer Ronny und Bastos. Aber auch der Grieche Kapetanos und der Senegalese Sougou sind starke Einzelspieler, heisst es aus Rumänien.