Siebte Super-League-Runde, siebter Sieg von Titelverteidiger Basel: Die Bebbi feierten dank einer Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit im Klassiker gegen den neuen Tabellenletzten FCZ ein 3:1.
Ausgerechnet Shkelzen Gashi war es, der mit seinem 2:1 in der 71. Minute den Weg zum Basler Sieg ebnete. Der Super-League-Torschützenkönig der letzten zwei Saisons konnte zwar erneut in vielen Szenen nicht verbergen, dass er weit von der Form seiner besten Tage entfernt ist, doch mit einer perfekten Aktion gelang ihm Entscheidendes. Mit einem Solo mitten durch die FCZ-Innenverteidigung Nef/Kecojevic brachte er sich in die ideale Position, um erfolgreich einschieben zu können. Diese Führung war zweifellos verdient. Eigentlich hätte davor schon Captain Matias Delgado das 2:1 für den FCB markieren müssen, nachdem er zweimal von Breel Embolo ideal bedient worden war.
Den Sack zu machte der eingewechselte Marc Janko mit einem verwerteten Penalty (85.). Der zuletzt verletzte Österreicher hatte den Strafstoss selber herausgeholt. Im Zweikampf mit FCZ-Captain Nef liess sich Janko geschickt fallen.
Ärgerlich war, dass die FCZ-Anhänger im St.-Jakob-Park erneut einen Spielunterbruch provoziert hatten. Wie am 12. April dieses Jahres sah der Schiedsrichter die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet, weil Zürcher Fans Gegenstände (u.a. Feuerzeuge und Fläschchen) aufs Feld der Basler geworfen hatten. Ref Hänni schickte deshalb die beiden Mannschaften kurz vor der Pause für rund zehn Minuten in die Kabinen. Dieses Time-out half, die Gemüter zu beruhigen. Förderlich war wohl auch, dass FCZ-Präsident Ancillo Canepa in die Kurve der FCZ-Anhänger stand. Dort konnte Canepa auch den per Kopf erzielten Ausgleich von Kecojevic bejubeln.
Einen Punktgewinn gab es am Ende dennoch nicht für den FCZ. Der finnische Trainer Sami Hyypiä muss heute Montag seine Arbeit beim Schlusslicht der Super League beginnen.
FCB-Coach Urs Fischer steht derweil ganz oben in der Rangliste. Für ihn war es wichtig, dass seine Mannschaft nach dem Verpassen der Champions-League-Gruppenphase gegen Maccabi Tel Aviv eine positive Reaktion zeigte. Die Partie gegen seinen Ex-Verein FCZ hatte Fischer im Vorfeld zum «Charakter-Test» erklärt.
Fischer meinte, dieser Siege helfe vielleicht, um die Champions-League-Enttäuschung ein wenig zu vergessen, ganz könne dieser aber schon nicht über das Fehlen in der Königsklasse hinwegtrösten. Natürlich werde es schmerzen, wenn man sich die Champions League nun nur im Fernsehen anschauen könne.
Kurz vor der Schliessung des internationalen Transfer-Fensters gab es für den FC Basel positive Meldungen von der Wechsel-Front. Das heiss begehrte Sturm-Juwel Breel Embolo hat sich entschieden, vorläufig den Rot-Blauen treu zu bleiben und nicht jetzt einem Lockruf aus dem Ausland zu folgen. Dies konnte FCB-Präsident Bernhard Heusler schon vor der Partie gegen den FCZ bestätigen. Heusler meinte zu diesem viel diskutierten Thema: «Um seine Person ist zuletzt wirklich ein regelrechtes Theater losgegangen. Und es ist keine Selbstverständlichkeit, dass er von sich aus entschieden hat, noch weiter für den FC Basel zu spielen. Das zeigt auch, was für eine Persönlichkeit er in jungem Alter schon ist.»
Basel – FC Zürich 3:1 (1:1)
30’579 Zuschauer. – SR Hänni. – Tore: 5. Lang (Corner Delgado) 1:0. 38. Kecojevic (Freistoss Buff) 1:1. 71. Gashi (Zuffi) 2:1. 85. Janko (Penalty/Foul Nef an Janko) 3:1.
Basel: Vaclik; Lang, Hoegh, Suchy, Safari (60. Traoré); Xhaka, Zuffi; Gashi (81. Elneny), Delgado (67. Janko), Boëtius; Embolo.
FC Zürich: Brecher; Philippe Koch, Nef, Kecojevic, Djimsiti; Cabral, Buff; Schneuwly (82. Simonjan), Gavranovic (65. Bua), Chermiti (74. Sadiku); Etoundi.
Bemerkungen: Basel ohne Kuzmanovic (verletzt). FC Zürich ohne Kukeli (gesperrt), Alesevic, Grgic, Kleiber, Schönbächler und Yapi (alle verletzt). 37. Unterbruch für rund 10 Minuten, weil aus dem Fan-Sektor des FCZ Gegenstände aufs Feld geflogen waren und der Schiedsrichter die Sicherheit der Spieler nicht mehr gewährleistet sah. – Verwarnungen: 41. Cabral, 53. Schneuwly, 84. Nef (alle Foul).