Im Europa-League-Achtelfinal gegen Zenit St. Petersburg verschaffen sich die Basler eine gute Ausgangslage für das Rückspiel. Sie errangen nach vielen Chancen dank einem Schlussspurt einen 2:0-Sieg.
Das Gehäuse von Zenits Torhüter Wjatscheslaw Malafejew schien wie zugenagelt. Die Basler bestürmten es über weite Strecken mit Vehemenz, doch der Ball wollte lange einfach nicht den Weg ins Netz finden. Sie mussten sich ganze 82 Minuten gedulden, bis der Bann endlich gebrochen war. Nach einem abgeblockten Schuss, den Mohamed Salah abgefeuert hatte, staubte der mitgelaufene Chilene Marcelo Diaz zum 1:0 ab.
Salah war der auffälligste Spieler der Partie. Nicht nur, weil er ein halbes Dutzend Top-Chancen vergab. Es erstaunte nicht, dass er der Mann gewesen war, der in der 93. Minute dann noch einen Foulpenalty herausgeholt hatte. Salah sprintete seinen Gegnern davon, und nach einem Rencontre im Strafraum mit Luis Neto entschied der Schiedsrichter auf Penalty. Ein umstrittener Pfiff. Denn der Abwehrmann hatte den Ball gespielt. Luis Neto sah sogar Rot, weil der Ref dessen korrektes Eingreifen als „Notbremse“ taxierte. Der eingewechselte Alex Frei liess sich anschliessend nicht zweimal bitten und traf vom Penalty-Punkt aus zum eminent wichtigen 2:0. Danach war Schluss. Rot-Blau jubelte.
Der FCB hatte sehr stark begonnen. Schon in der ersten Halbzeit waren die Gastgeber klar bestimmend. Sie reihten gar eine Torgelegenheit an die andere. Die grösste der spektakulären Anfangsphase vergab Serey Die bereits in der dritten Minute. Nach einem herrlichen Solo war der Mittelfeld-Puncher von der Elfenbeinküste nicht mehr konsequent genug im Abschluss. In der Folge sollte es Mohamed Salah sein, der primär in der FCB-Offensive prominent in Erscheinung trat. In der elften Minute wäre er beinahe mit einem direkt verwandelten Corner erfolgreich gewesen, der Ball prallte aber an den Aussenpfosten.
Murat Yakin ärgerte sich in der Pause zu Recht darüber, dass seine Equipe bis zu jenem Zeitpunkt ohne Plus-Tor geblieben war. Seine Offensive präsentierte sich äussert frisch, obwohl Klasse-Leute wie Alex Frei und Valentin Stocker zu Beginn nur auf der Bank sassen und Marco Streller wie programmiert verletzt pausierte.
Auch nach dem Seitenwechsel spielte Basel keck nach vorne. Man behielt vorderhand die Vorteile auf seiner Seite, obwohl die deutlichen Chancen zunächst etwas weniger wurden.
Nach rund 70 Minuten hatte Zenit seine gefährlichste Aktion kreiert. Nach schöner Kombination tauchte plötzlich Captain Roman Schirokow mutterseelenalleine vor Yann Sommer auf, doch der russische Internationale scheiterte am brillant reagierenden FCB-Keeper. Ansonsten enttäuschte der hoch gelobte Meister aus der „Premjer-Liga“ arg. Die St. Petersburger Offensive um den gefürchteten Stürmer Hulk war überraschend zahm. Die Basler Abwehr liess sich kaum einmal düpieren.
Aufgrund der Leistungen aus dem ersten Vergleich im St.-Jakob-Park muss dem FC Basel vor dem Rückspiel vom nächsten Donnerstag nicht Angst und Bange werden. Für den Schweizer Vorzeige-Klub ist der Vorstoss unter die Top 8 des Wettbewerbs zum Greifen nah.
Basel – Zenit St. Petersburg 2:0 (0:0)
St.-Jakob-Park. – 15’008 Zuschauer. – SR Orsato (It). – Tore: 83. Diaz (Salah) 1:0. 93. Alex Frei (Foulpenalty/Salah) 2:0.
Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Dragovic, Park; Serey Die (69. Elneny), Cabral; David Degen (62. Steinhöfer), Diaz, Salah; Zoua (79. Alex Frei).
St. Petersburg: Malafejew; Hubocan, Neto, Lombaerts, Rodic; Schirokow, Denissow, Witsel; Danny (82. Kerschakow), Hulk, Semak (46. Fajsulin).
Bemerkungen: FCB ohne Streller, Jevtic (beide verletzt), Bobadilla (nicht spielberechtigt/verletzt). 12. Salah schiesst Corner an den Aussenpfosten. 58. David Degen mit Fussverletzung ausgeschieden. 62. Platzverweis für Basels Trainer-Assistent Walker (Reklamieren). 93. Rot gegen Neto (Notbremse-Foul). Verwarnungen: 18. Witsel (Unsportlichkeit), 53. Serey Die (Foul/im Rückspiel gesperrt), 72. Diaz (Foul).