In Basel wird es doch kein Asylschiff auf dem Rhein geben: Der Kanton hat am Donnerstag den Verzicht auf das ab Mitte November geplante Vorhaben bekannt gegeben. Grund seien technische Probleme.
Geplant war, ein gemietetes Passagierschiff oberhalb der Dreirosenbrücke in Basel zu vertäuen und für maximal ein Jahr bis zu 90 Asylsuchende darin unterzubringen. Nun hätte sich wegen technischer Probleme aber die Anfahrt des Schiffes aus Holland um mehrere Wochen verzögert, teilte das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt (WSU) mit.
Die Prüfung eines angebotenen Ersatzschiffes wäre zudem nicht innert nützlicher Frist möglich gewesen. Da der vorgesehene Anlegeplatz aber nur für eine befristete Zeit zur Verfügung gestanden wäre, sei jetzt „ein Asylschiff keine Option mehr“.
Der Ausfall der bis zu 90 Unterkunftsplätze kann laut dem WSU indes notfallmässig aufgefangen werden. So stehe ab Mitte Januar 2013 eine Liegenschaft des Kantons mit rund 45 Plätzen an der Mittleren Strasse zur Verfügung, später voraussichtlich auch ein weiteres Haus mit rund 35 Plätzen im Kleinbasel.
Schiff als zweitbeste Lösung
Schwankungsreserven bestünden jedoch nicht. Bei unerwartet hohem Andrang würde daher auch die Zivilschutzanlage St. Johann herangezogen.
Die Miete eines Schiffs als Asylsuchendenunterkunft hatte die Regierung im April genehmigt. Grund war, dass die Liegenschaften der Sozialhilfe ausgelastet waren, zusätzliche Unterkünfte aber nicht gefunden werden konnten.
Das Vorhaben war indes mit der Auflage verbunden, dass das Schiff rasch wieder ablegen müsste, sobald eine Unterbringung in Häusern möglich wird. Gegen den Anlegeplatz hatte es Widerstand gegeben; drei Einsprachen waren jedoch abgelehnt worden.