Der FC Basel startet in Florenz (21.05 Uhr) zu seiner siebten Europa-League-Gruppenphase. Das Wiedersehen mit dem Ex-Trainer Paulo Sousa soll der Beginn eines weiteren schönen Europa-Abenteuers sein.
Gut drei Wochen ist es her, dass der FC Basel in der Champions-League-Qualifikation an Maccabi Tel Aviv gescheitert ist. Während die Israeli gestern an der Stamford Bridge gegen Chelsea spielten, bereitete sich der Schweizer Meister auf seinen ersten Auftritt in der Europa League vor. Und dieser hat es durchaus in sich. Ein Duell gegen die vom ehemaligen Trainer Paulo Sousa trainierte AC Fiorentina. Für Fischer ist der direkte Vergleich mit seinem Vorgänger eher nebensächlich: «Wichtig ist, dass es das erste Spiel ist. Ein guter Start in eine neue Kampagne ist immer wichtig.»
Basel kann fast auf sein komplettes Kader zurückgreifen. Nur Adama Traoré und Ivan Ivanov fehlen verletzt, die jungen Robin Huser und Albian Ajeti machten die Reise nicht mit. Zdravko Kuzmanovic, der von 2007 bis 2009 bei der Fiorentina gespielt hat, steht nach seinem verheilten Muskelfaserriss wieder zur Verfügung. Er kam bereits am Wochenende in der Super League gegen St. Gallen zu einem Kurzeinsatz.
Klar ist die Europa League nur der kleine Europacup. Die Startgage und die Siegprämien sind fünfmal kleiner als in der Champions League und das grosse Interesse weckt die Europa League – wenn der Gegner nicht gerade hochkarätig ist – erst ab den Viertelfinals. In der Saison 2013/2014 wollten sich nur etwas mehr als 15’000 Zuschauer den Sechzehntelfinal gegen Maccabi Tel Aviv anschauen, im Achtelfinal gegen Salzburg waren es dann gut 17’000. Zum Vergleich: Basel gegen St. Gallen zog am letzten Samstag über 27’000 Zuschauer an.
Dass man in der Europa League dennoch schöne Geschichten schreiben kann, weiss der FCB aber gut. 2006 und 2014 stiess er bis in die Viertelfinals vor, 2013 scheiterte er sogar erst in den Halbfinals. Nun nimmt er seine siebte Gruppenphase in der Europa League in Angriff, mit Gegnern, die sicherlich in Reichweite sind. Neben der Fiorentina treffen die Basler in der Vorrunde auf Lech Poznan und Belenenses Lissabon. Dass der Final im kommenden Mai im Basler St. Jakob-Park stattfindet, ist zwar keine Hilfe auf dem Weg durch Europa, aber zumindest ein Aspekt, der zum Träumen animiert.
Sousa in Florenz gut aufgenommen
Der FC Basel ist unter Fischer auch nach 13 Partien noch ungeschlagen. Auch Sousa ist in Florenz gut angekommen. Der Portugiese, der in Basel ein ganzes Jahr lang nicht greifbar geworden war, hat sich in der Toskana schnell beliebt gemacht. Was in der Schweiz als Abschottung galt, ist in Italien normal. Und ein wenig hat sich Sousa sogar geöffnet. In Florenz finden unter seiner Leitung überraschend häufig öffentliche Trainings statt.
Sportlich war der Saisonstart durchzogen. Auf einen sehr guten Auftritt gegen Milan (2:0) folgten zwei eher schwächere Spiele gegen Torino (1:3) und Genoa (1:0). In der taktischen Arbeit blieb sich Sousa bisher treu. Auch bei der Fiorentina sucht er nach einigen Wochen noch nach dem idealen System. Mal spielt sein Team mit einer Dreier-Abwehr, mal mit Doppel-Sechs, mal mit einer Sturmspitze, mal mit einem Dreimann-Angriff.
In Florenz ist dies nicht ungewöhnlich. Schon Vorgänger Vincenzo Montella hatte sich die steten Systemwechsel zum Markenzeichen gemacht – ehe er damit zum Saisonende mit gravierenden Niederlagen in den Cup- bzw. Europa-League-Halbfinals grandios scheiterte.
Wie die Fiorentina gegen Basel antreten wird, ist daher im Vorfeld weder personell noch taktisch zu entschlüsseln. Möglich ist, dass Sousa zum Auftakt in der Europa League, während den wichtigen ersten Wochen der sich ausgeglichen und schwierig anbahnenden Serie-A-Saison, einigen Spielern aus der zweiten Reihe Auslauf gewährt.
Fiorentina – Basel. – Donnerstag, 21.05 Uhr. – SR Oliver (Eng)
Die voraussichtlichen Aufstellungen:
Fiorentina: Sepe; Roncaglia, Rodriguez, Astori; Gilberto, Suarez, Borja Valero, Alonso; Fernandez, Ilicic; Kalinic.
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Samuel, Safari; Elneny, Zuffi; Embolo, Delgado, Bjarnason; Janko.