Meister Basel empfängt heute das noch sieglose Super-League-Schlusslicht Servette. Für die kriselnden FCZ (zuhause gegen YB) und Luzern (in Sitten) könnte sich die heikle Lage weiter verschärfen.
Dank einer Doublette von Captain Marco Streller konnte der FC Basel am Donnerstag in der Europa League einen Fehltritt knapp vermeiden. Ohne Schaden sind die „Bebbi“ gegen Genk (Be) trotzdem nicht davongekommen. Innenverteidiger Aleksandar Dragovic (Knöchel) ist heute fraglich. Alex Frei, der eine Platzwunde am Kopf mit zwölf Stichen nähen musste, fällt gegen Servette sogar aus. Seine Absenz ist nicht zu vernachlässigen, obwohl der Goalgetter in der Super League seit Ende Juli auf ein Tor wartet. Ob diese Absenzen gegen einen Widersacher vom Kaliber Servette ins Gewicht fallen, muss sich weisen. Die Genfer waren zuletzt komplett von der Rolle. Nach dem 2:6 gegen YB lautete Sébastien Fourniers vernichtendes Fazit, sie seien wie Junioren aufgetreten. Servette wird zu allem Übel von einer Verletzungsmisere geplagt.
Beim FC Luzern hat sich die Situation nach dem 2:1 gegen Thun ein wenig beruhigt. Trainer Ryszard Komornicki und Sportchef Heinz Hermann durften ihre Jobs trotz massiver Kritik von Investor Bernhard Alpstaeg vorerst behalten. Dennoch bleibt der FCL ein Pulverfass, das von Funken umgeben ist. Eine schwache Darbietung im Tourbillon und das Duo Komornicki/Hermann muss sich in der Länderspiel-Pause auf die Entlassung gefasst machen. Sions Coach Michel Decastel fordert von seinen Schützlingen mehr Konstanz und mehr Konzentration.
Diskussionsbedarf besteht auch im FCZ. Unter Rolf Fringer sind noch keine nennenswerten Fortschritte erkennbar. Seit Ende August wartet man in der Meisterschaft auf einen Sieg. Die jüngste Aufholjagd gegen Sion, die mit einem Punkt belohnt wurde, wurde als Erfolg gewertet. „Dieses Unentschieden war super für die Moral“, urteilte Fringer. Trotzdem gibt es diverse Probleme zu lösen. Für den FCZ geht es gegen YB um Wiedergutmachung. Im ersten Saison-Vergleich zwischen diesen beiden Teams schlitterten die Zürcher mit neun Mann in ein 1:4-Debakel. Die Berner ihrerseits haben die lange Reise nach Moskau hinter sich, die trotz einem starken Auftritt gegen Anschi Machatschkala nichts Zählbares brachte.
FC Zürich – Young Boys (1:4). – Sonntag, 13.45 Uhr. – SR Jaccottet. – Absenzen: Jahovic (gesperrt), Beda, Chermiti, Chikhaoui und Chiumiento (alle verletzt); Bobadilla (gesperrt), Simpson, Doubai und Marco Bürki (alle verletzt). – Fraglich: keiner; Spycher und Farnerud (beide angeschlagen). – Statistik: Der FCZ ist in der Meisterschaft seit vier Runden ohne Sieg.
Sion – Luzern (3:0). – Sonntag, 13.45 Uhr. – SR Hänni. – Absenzen: Mrdja, Sauthier und Marques (alle verletzt); Renggli (verletzt). – Fraglich: Aislan (Adduktorenprobleme); Stahel und Sarr (beide angeschlagen). – Statistik: In den 21 Super-League-Begegnungen zwischen diesen beiden Teams seit Beginn der Saison 2007/08 hat es lediglich sechs Heimsiege gegeben, zehnmal resultierte in dieser Zeitspanne ein Unentschieden.
Basel – Servette Genf (1:0). – Sonntag, 16 Uhr. – SR Zimmermann. – Absenzen: Alex Frei, Yapi, Vuleta (alle verletzt) und Kovac (nicht im Aufgebot); Barocca, Schlauri, Pizzinat, Karanovic, Moubandje, Eudis, Gissi (alle verletzt), Baumann und Diallo (beide rekonvaleszent). – Fraglich: Dragovic; keiner. – Statistik: Servette ist in der laufenden Meisterschaft auswärts noch ohne Punktgewinn (bei einem Torverhältnis von 3:18!). In der höchsten Liga haben die Genfer letztmals am 24. Oktober 1998 auf dem Terrain des FC Basel einen Sieg feiern können.