Basel hat die liberalste Praxis für Live-Übertragungen in Beizen

Die Basler dürfen sich auf die WM 2014 freuen: Die Polizeistunde wird im Stadtkanton für die Dauer der WM aufgehoben – auch für Gartenbeizen. Nur ein Spiel dürfen die Gastbetriebe nicht zeigen.

Müssen früher abstellen an der WM 2014: Zürcher Beizen sind gegenüber den Basler Kollegen im Nachteil. (Bild: GAETAN BALLY)

Die Basler dürfen sich auf die WM 2014 freuen: Die Polizeistunde wird im Stadtkanton für die Dauer der WM aufgehoben – auch für Gartenbeizen. Nur ein Spiel dürfen die Gastbetriebe nicht zeigen.

So gut wie in Basel dürften es Fussballfans während der Weltmeisterschaft in Brasilien kaum woanders in der Schweiz haben: Die Polizeistunde wird im Stadtkanton für die Dauer der WM aufgehoben, und bis auf eines dürfen die Gastbetriebe alle Spiele auch unter freiem Himmel zeigen.

Basel-Stadt habe damit die landesweit liberalste Praxis, teilte das Bau- und Verkehrsdepartement am Donnerstag mit. Während der vom 12. Juni bis zum 13. Juli 2014 dauernden Weltmeisterschaft gilt die gleiche Regelung wie schon bei der Fussball-Europameisterschaft 2012.

Während der WM werden im Stadtkanton die Schliessungszeiten für Restaurationsbetriebe an allen Spieltagen aufgehoben. Für Live-Übertragungen im Aussenbereich brauchen die Gastbetriebe keine weitere behördliche Bewilligung. Allerdings dürfen nur Bildschirme mit einer Diagonale von höchstens drei Metern eingesetzt werden. Eine Viertelstunde nach dem Abpfiff ist zudem Schluss im Freien.

Nur ein Spiel nicht unter freiem Himmel

Voraussetzung für die Live-Übertragungen und Bewirtung unter dem Nachthimmel ist zudem, dass das Spiel innerhalb der bewilligten Öffnungszeiten des jeweiligen Betriebs für den Aussenbereich angepfiffen wird. Eine Gartenwirtschaft, die bis um 22 Uhr geöffnet sein darf, kann damit kein Spiel zeigen, das erst um 22 Uhr beginnt, wie es beim Bau- und Gastgewerbeinspektorat auf Anfrage hiess.

Laut Inspektorats-Leiterin Luzia Wigger können von der liberalen Regelung in erster Linie Betriebe profitieren, die ihre Gäste auch auf öffentlichem Grund bedienen. Von den insgesamt 64 Spielen der WM kann ein einziges nicht in den Boulevard-Lokalen gezeigt werden.

Es handelt sich um Partie Elfenbeinküste-Japan, die um drei Uhr früh beginnt. Aufgrund der Zeitverschiebung zwischen der Schweiz und Brasilien wird fast die Hälfte aller Partien erst um 22 Uhr angepfiffen. Viele Spiele beginnen gar erst um Mitternacht.

Noch offen ist, ob es während der Fussball-WM in Basel Public Viewings gibt. Bei der Allmendverwaltung seien bisher keine entsprechenden Gesuche eingegangen, sagte Wigger. Die Chancen, eine Bewilligung zu erhalten, seien jedoch gross.

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