Basel hat seine „drey scheenste Dääg“ in vollen Zügen genossen. Zwar hatte der Himmel inzwischen von blau zu grau gewechselt. Doch eine grosse Menschenmenge drängte sich am Mittwoch erneut in der Innenstadt, um vor Ende der Fasnacht 2013 den Cortège zu erleben.
Tausende standen nochmals Spalier, als am Mittwochnachmittag Cliquen, Guggenmusiken, Wagen und andere Gruppen zum zweiten Mal über die Cortège-Route durchs Gross- und Kleinbasel zogen. 486 sogenannte Fasnachtseinheiten hatten sich beim Fasnachts-Comité angemeldet.
Wagen, Guggen und Cliquen
Hatte beim ersten Cortège am Montag noch die Sonne vom stahlblauen Himmel gelacht, wars nun etwas kälter. Der Freude der Kinder, die den von Wagen geworfenen „Dääfi“ (Bonbons) nachliefen, oder Erwachsener, die eine Orange oder Mimosen erhaschten oder mit „Räppli“ (Konfetti) eingedeckt wurden, tat das keinen Abbruch.
Eindrücklich war die Gestaltung mancher der Waggiswagen – da gabs etwa die Nachempfindung eines Rheindampfers, der die Strassen verqualmte, eine venezianische Riesen-Gondel, einen griechischen Tempel oder ein stilisiertes Basler Untersuchungsgefängnis mit munter ausbrechenden Insassen.
Eindrücklich waren auch viele der kunstvoll gemalten Laternen, die dem Zug der Pfeiffer und Tambouren der Cliquen vorangingen. Derweil wippten anderswo Schaulustige im Rhythmus einer Guggenmusik. Und hin und wieder zogen in Chaos und Lärm zwei Pferde eine fasnächtlich dekorierte Chaise (Pferdegespann) vorbei.
Vielfalt der Sujets
„Zu mir oder zu dir?“ war das Motto der Basler Fasnacht 2013. Es spielte auf die leztes Jahr lancierte Volksinitiative zur Fusion der Kantone Basel-Stadt und Baselland an. Viele Cliquen wählten das Thema auch zu ihrem diesjährigen Cliquensujet, und viele Schnitzelbanksänger machten Verse dazu.
Daneben war die Sujetpalette breit – vom Wäschetag des neuen Basler Polizeidirektors Baschi Dürr über den Gripen-Kampfflieger von Bundesrat Ueli Maurer, die Beschneidung jüdischer und muslimischer Buben oder den Papst bis zu den Basler Feuerwehrleuten, denen am Bundesfeiertag ein selbstgebastelter Knallkörper zu früh abging.
Auffallend war zudem, wie oft Gestricktes zu sehen war, gar ein ganzer Wagen rollte „warm eingekleidet“ über die Route: Viele Gruppen hatten die an der letzten Kunstmesse Art mit Strickerei dekorierten Geländer der Basler Wettsteinbrücke zum Sujet gewählt.
Bis am 10. März 2014
„E scheeni Fasnacht“ bilanzierte auch die Polizei – mit Ausnahme der Nacht auf den Dienstag, als insbesondere ein Alkoholisierter und 30 weitere Männer eine Polizepatrouille angriffen und einen Polizisten verletzten. Das Fasnachtsende stand am Donnerstagmorgen um vier Uhr bevor; die nächste Basler Fasnacht beginnt am 10. März 2014.