«Tierschutz heisst: Tauben nicht füttern»: So lautet die Botschaft einer Kampagne, mit der in Basel der Bestand an Strassentauben gesenkt werden soll. Fachleute sehen im Überangebot an Futter den Hauptgrund dafür, dass heute zu viele Tauben in der Stadt leben.
In Basel gibt es heute 5000 bis 8000 Tauben. Dieser grosse Bestand führe vorab in Parkanlagen, an den Bahnhöfen sowie im Kleinbasel und in den Quartieren Gundeldingen und St. Johann zu Problemen, teilten das Gesundheitsdepartement und die Universität Basel am Donnerstag mit.
Ganzjährig Nachwuchs
Die Ursache der Übervölkerung liegt darin, dass die Tauben zu viel zu fressen haben. In der Stadt finden sie neben natürlicher Nahrung auch vielerlei Abfälle. Zudem werden sie oft zusätzlich von der Bevölkerung gefüttert. Dies hat gemäss der Mitteilung zur Folge, dass die Tauben ganzjährig brüten können und ihre Population stetig zunimmt.
Dies führt zur Verschmutzung von Gebäuden, Denkmälern und Grünanlagen. Der zu grosse Taubenbestand begünstigt überdies das Auftreten von Parasiten und Krankheitserregern, die auch Menschen befallen können. Bei den Tauben selbst führt die Überpopulation neben Krankheiten zu Stress. Gefahr droht ihnen zusätzlich durch nicht tierschutzgerechte Abwehrsysteme mit scharfen Spitzen.
Um den Taubenbestand zu dezimieren, wird in Basel nun eine Aufklärungskampagne gegen die unkontrollierte Fütterung von Tauben gestartet. Neben einem Plakat und einem Flyer umfasst sie auch einen Aufruf in acht Sprache. Überdies hat der Tierschutz beider Basel zur Problematik der Stadttauben eine Broschüre veröffentlicht.
Neu ist die Kampagne gegen das Taubenfüttern nicht. Ein praktisch identischer Slogan wurde schon bei der ersten Basler Taubenaktion vor mehr als 25 Jahren verwendet. Damals konnte die Population von mehr als 10’000 Tauben auf weniger als die Hälfte reduziert werden. Mit der neuen Aktion wird ein «kleiner, aber gesunder» Taubenbestand angestrebt, heisst es in der Mitteilung.