Bei praktisch allen nationalen Fussballspielen im Stadion. St. Jakob-Park darf ab Anfang Februar wieder normales Bier verkauft werden. Mit dieser Lockerung der Alkoholregelung soll die Situation vor dem Stadion entschärft werden.
Mit dem Beginn der Rückrunde Anfang Februar wollen das Basler Justiz- und Sicherheitsdepartement (JSD) und der FC Basel die Situation rund um das Stadion entspannen, wie sie am Freitag mitteilten. Seit einer im Juni 2010 beschlossenen Vereinbarung konnten die Verkaufsstellen im Stadion nur noch Leichtbier anbieten. Dies hatte zur Folge, dass tausende von Matchbesuchern normales Bier vor dem Stadion tranken.
Sie taten dies bis kurz vor Spielbeginn. Das späte Eintreffen der Gäste habe «zeitlich und atmosphärisch die Eingangskontrollen erschwert», hielt das JSD fest. Die Lockerung der Alkoholregelung solle Abhilfe schaffen und Druck von den Eingangskontrollen nehmen.
Weniger Polizei vor dem Stadion
Die Abschaffung des Leichtbiers stelle auch einen «weiteren Schritt zur Normalisierung dar», heisst es weiter. Die Gewalt bei Fussballanlässen sei in Basel in den letzten vier Jahren insgesamt gesunken. Dies sei ein Erfolg der Basler Massnahmen, sagte Regierungsrat Baschi Dürr auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda.
Deshalb setze die Polizei vor dem Stadion «teilweise deutlich weniger Personal» ein, heisst es in der Medienmitteilung weiter. Die Polizei agiere aber im Bedarfsfall konsequenter und schneller. Die verbesserten Massnahmen kämen auch der Mehrheit der sich korrekt verhaltenden Matchbesuchern entgegen.
Die Lockerung der Alkoholregelung ist auf ein Jahr beschränkt und wird wissenschaftlich begleitet. Untersucht werden vor allem das Verhalten der Matchbesucher sowie die Entwicklung von Gewalt.
Kein Alkohol bei Hochrisiko-Spielen
Verschärft wird hingegen die Regelung bei Hochrisiko-Spielen. Bei diesen Anlässen soll ein absolutes Alkoholverkaufsverbot auch im Umfeld des Stadions gelten.
Entsprechende Verhandlungen mit den Betreibern der Verkaufsstellen seien noch im Gang, sagte Justiz- und Sicherheitsdirektor Dürr weiter. Die Verhandlungen seien komplex. Trotzdem sei die Kantonspolizei «zuversichtlich», dass sie für diese neue Regelung alle Betroffenen gewinnen könne.
Die Polizei beobachte genau, ob es eine Verschiebung von Alkohol trinkenden Matchbesuchern in Richtung Dreispitz oder Bahnhof SBB geben werde, sagte Dürr. Man gebe sich aber nicht der Illusion hin, dass bei Hochrisiko-Spielen kein Alkohol mehr konsumiert werde.
Die Kantonspolizei Basel stufte im Gegensatz zu anderen Polizeikorps im letzten Jahr nur internationale Spiele als hochriskant ein. Laut Dürr sind nationale Hochrisiko-Spiele bei der Einschätzung von «rot» auf «orange» (Middle Risk Plus) zurückgestuft worden.