Basel lockt Autotouristen mit ÖV-Kombiparkticket in Innenstadt

Autotouristen sollen den Läden in der Basler Innenstadt mehr Umsatz bringen: Als Marketingaktion gibt es ab November ein kombiniertes verbilligtes Parking- und ÖV-Ticket. Benutzerkomfort sei wichtiger als der Tarif, sagten Verantwortliche am Donnerstag vor den Medien. Was die Aktion kosten wird, sei schwer zu schätzen.

Autotouristen sollen den Läden in der Basler Innenstadt mehr Umsatz bringen: Als Marketingaktion gibt es ab November ein kombiniertes verbilligtes Parking- und ÖV-Ticket. Benutzerkomfort sei wichtiger als der Tarif, sagten Verantwortliche am Donnerstag vor den Medien. Was die Aktion kosten wird, sei schwer zu schätzen.

Pro Innerstadt will mit dem «City Park & Ride»-Ticket die City als attraktives Einkaufszentrum vermarkten. Eingespannt werden dabei der Kanton Basel-Stadt als Eigentümer der fünf staatlichen Parkhäuser sowie der Tarifverbund Nordwestschweiz (TNW) und die Basler Verkehrs-Betriebe (BVB). Private Parkhäuser können sich anschliessen.

Attraktiv ist das neue Ticket, weil damit die erste Parkingstunde gratis und der ÖV in der ganzen Zone 10 (beispielsweise bis Riehen) billiger sind als mit unvergünstigten Einzelbilletten oder Tageskarten. Man nimmt das ÖV-Billett schon beim Verlassen des Parkhauses gleich mit, bezahlt alles aber erst beim Abholen des Fahrzeugs.

Das Ticket gibt es für zwei, vier oder sechs Personen; die Gruppe muss aber im ÖV zusammen fahren. Bei zwei Personen kostet die erste Stunde 6.50 Franken und jede weitere 1.50 Franken; bei 14 Franken stoppt der Zähler. Zum Vergleich: Eine reine Parkingstunde kostet tagsüber meist 3 Franken, eine ÖV-Zonentageskarte 9.40 Franken.

Komfort und Rabatt für Autotouristen

Laut Pro-Innerstadt-Geschäftsführer Matthias Böhm ist das City Park-&-Ride-Ticket so unter sechs Stunden «massiv günstiger» als die Standardtarife. Autotouristen müssten sich aber vor allem nicht mit komplizierten ÖV-Automaten herumschlagen; diese «Convenience» sei wichtig. Auch gebe es die stundenweise Abrechnung woanders kaum.

Wie viel die Marketingaktion die Träger voraussichtlich kostet, mochte am Donnerstag niemand beziffern. Beim TNW hofft man auf Mehreinnahmen mit mehr Fahrgästen. Bei den Parkhäusern hängt die allfällige Einbusse von Verlagerungseffekten und den Nutzungszeiten ab; bei höheren Frequenzen wären auch Mehreinnahmen möglich.

Laut Barbara Neidhart, Sprecherin der für die Parkhäuser zuständigen Immobilien Basel-Stadt, wurden Modelle durchgerechnet. Falls einfach fünf Prozent der bisherigen Nutzer mit dem neuen Kombiticket billiger parkieren, dann koste dies den Kanton rund 200’000 Franken Einbussen. Die Parkhäuser hätten insgesamt meist noch freie Plätze.

Die letzte Marketingaktion zugunsten der Innenstadtgeschäfte, zwei Stunden Gratisparkieren im staatlichen Elisabethen-Parkhaus, hatte zwar in jenem während der acht Monate Aktionsdauer mehr Frequenzen gebracht, anderen Parkhäusern aber weniger. Unter dem Strich kostete diese Verlagerung den Kanton gemäss Regierung gut 500’000 Franken.

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