Auch im Kanton Basel-Stadt sind 2015 weniger Straftaten registriert worden als im Vorjahr. Entgegen dem landesweiten Trend wurde im Stadtkanton dagegen bei den Einbrüchen kein Rückgang, sondern eine leichte Zunahme verzeichnet.
Die Zahl der angezeigten Delikte sank letztes Jahr in Basel-Stadt zum dritten Mal in Folge, wie der Erste Staatsanwalt Alberto Fabbri am Dienstag vor den Medien konstatierte. Mit 24’218 Straftaten betrug das Minus gegenüber 2014 zwei Prozent. 2012 war noch ein Rekord von mehr als 30’500 Delikten registriert worden.
«Stabile Gesamtlage»
Hans Ammann, der stellvertretende Chef der Kriminalpolizei, sprach von einer «stabilen Gesamtlage» über alle Delikte gesehen mit den normalen Schwankungen bei einzelnen Kategorien. So wurde bei den Gewaltdelikten eine Zunahme um drei Prozent auf 2465 verzeichnet.
Eine deutliche Zunahme um neun Prozent auf 1504 Fälle wurde bei den Delikten gegen Leib und Leben registriert. Diese Entwicklung ist laut Ammann eine Folge der sinkenden Hemmschwelle für Aggressionen von Gruppierungen im Ausgang, die zu mehr Raufhändeln und Angriffen führt. Als Hotspots für solche Delikte wurden die Greifengasse im Rotlichtmilieu und die Steinenvorstadt als Ausgehmeile ausgemacht.
Anders als im nationalen Trend war in Basel-Stadt die Entwicklung bei der Gewalt gegen Beamte. Während bei diesen Delikten landesweit eine Zunahme um neun Prozent verzeichnet wurde, ergab sich im Kanton Basel-Stadt letztes Jahr ein Rückgang um 14 Prozent.
Mehr Einbrüche
Entgegen dem nationalen Trend mit einem Minus von rund einem Viertel wurde in Basel-Stadt bei den Einbrüchen eine Zunahme um ein Prozent auf 1358 Fälle registriert. Im Vorjahr war jedoch noch ein Rückgang um 16 Prozent verzeichnet worden. Insgesamt ergab sich bei den Vermögensdelikten – die 71,2 Prozent aller Straftaten ausmachen – eine Abnahme um 5 Prozent.
Besonders stark abgenommen haben dabei Raubdelikte sowie Entreiss- und Taschendiebstähle. Die Staatsanwaltschaft führt dies namentlich auf stärkere Prävention und Repression zurück.
Keine Änderungen haben sich bei der Herkunft der ermittelten Täterschaft ergeben: Wie schon früher entfällt je ein Drittel auf Schweizer, hier wohnhafte Ausländer und Kriminaltouristen.
Stabil geblieben sind letztes Jahr mit 3257 Fällen die Drogendelikte. Die Jugendanwaltschaft verzeichnete zudem bei den angezeigten Delikten einen Rückgang von 1083 auf 1011 Fälle innert Jahresfrist. Im Mehrjahresvergleich beträgt das Minus 14 Prozent.
Bei den durch Jugendliche verübten Gewaltstraftaten wurde 2015 zwar eine leichte Zunahme auf 110 Fälle registriert. Über mehrere Jahre gesehen resultiert in dieser Kategorie dagegen ein Rückgang um 29 Prozent.