Der FC Basel tritt heute Abend um 19 Uhr (live SRF 2) in Israel zur dritten Runde der Qualifikation zur Champions League an. Gegen Maccabi Tel Aviv muss er ein 1:0 aus dem Hinspiel verteidigen.
Basel erwartet im Hexenkessel des Bloomfield-Stadion in Israel ein in mehrfacher Hinsicht heisser Tanz. Maccabi hat den stimmgewaltigen Support der eigenen Fans, dazu wird die hohe Temperatur mit ebenso hoher Luftfeuchtigkeit die Aufgabe nicht erleichtern. In sportlicher Hinsicht, so Marco Streller, ist primär Maccabi gefordert. «Sie brauchen zwei Tore, um weiterzukommen. Ich erwarte, dass sie in der ersten Viertelstunde der beiden Halbzeiten ein Feuerwerk zünden werden.»
Übersteht der FCB diese heiklen Phasen, so hat er durchaus gute Chancen, dem fünften Vorstoss in die Gruppenphase der Champions League einen Schritt näherzurücken. «Abgezockt und clever» müsse sein Team agieren, forderte Trainer Murat Yakin. Es wird in der sprichwörtlich hitzigen Atmosphäre vor rund 15’000 Zuschauern kühlen Kopf bewahren müssen, wie Streller bereits nach dem Hinspiel gefordert hat. Das sollte gemäss Yakin kein wirkliches Problem darstellen. «Geduld gehört mittlerweile zu unserem Spiel.»
Nach fünf Ernstkämpfen ist der FCB noch immer ungeschlagen (3 Siege, 2 Unentschieden). Zuletzt, beim 1:1 in St. Gallen, war er mit dem Remis aber relativ gut bedient. Und er zeigte Schwachstellen, die für diese frühe Phase der Saison normal sind. Eine davon ist die Feinabstimmung. Bis zur zufriedenstellenden Umsetzung dürfte es noch einige Spiele dauern. «Im Juli und August läuft es immer etwas zäh. Dieses Problem zeigt sich jedes Jahr», so Streller.
Indes machte Bobadilla den gut vierstündigen Flug nach Israel nicht mit. «Nach Absprache mit allen Beteiligten nach dem Spiel in St. Gallen», wie Yakin betonte. «Wir haben bei den zwei Einwechslungen gesehen, dass er uns noch nicht helfen kann. Die Ereignisse haben Spuren hinterlassen. Wir müssen ihn in seiner Situation etwas schützen.»
Ein anderer Fall hatte in den letzten Tagen, ganz im Sinne des FC Basel, zumindest im eigenen Land an Dramatik verloren. Mit dem Bekenntnis der beiden Ägypter Mohamed Salah und Mohamed Elneny, nach Tel-Aviv mitzureisen, war die zum Politikum gewordene Diskussion in der Schweiz vom Tisch. «Die Jungs sind erschrocken, was für eine Dynamik der Fall in ihrer Heimat angenommen hat», sagte Yakin. In ägyptischen Netzwerken waren Zitate aufgetaucht, wonach Salah aufgrund der nicht gelösten Frage um Palästina auf einen Einsatz verzichten werde.
Champions-League-Qualifikation. 3. Runde, Rückspiel: Maccabi Tel-Aviv – Basel (Hinspiel 0:1). – Bloomfield. – Dienstag, 19.00 Uhr (live SRF 2). – SR Turpin (Fr).
Mögliche Aufstellungen. Maccabi Tel-Aviv: Juan Pablo; Yeini, Tibi, Garcia, Ziv; Radi, Alberman, Ben Haim; Itzhaki, Zahavi; Prica.
Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Ajeti, Safari; Frei; Salah, Diaz, Elneny, Stocker; Streller. – Abwesend: Ritter, Serey Die, Vailati (verletzt), Bobadilla (nicht im Aufgebot).