Der FC Basel spielt heute um 21.05 Uhr (live SRF2) um den dritten Einzug in die Europa-League-Achtelfinals in vier Saisons. Der Schweizer Meister muss gegen Saint-Etienne daheim ein 2:3 wettmachen.
Die Ausgangslage ist für den FC Basel ziemlich simpel: Er muss gegen Saint-Etienne gewinnen, wahrscheinlich reicht bereits ein Sieg mit einem Tor Differenz. Viele Trainer schätzen es, wenn die Vorgabe klar ist, wenn die eigene Mannschaft nicht in Versuchung gerät, ein Resultat aus dem Hinspiel zu halten, wie es womöglich der Fall gewesen wäre, wenn der FC Basel nicht das unnötige dritte Gegentor kassiert und in Saint-Etienne 2:2 gespielt hätte. Urs Fischer gehört nicht zu dieser Kategorie. Der Zürcher sagt klipp und klar: «2:2 wäre das bessere Resultat gewesen.» Man könne immer ein Gegentor kassieren. Da wäre ein Unentschieden schon die etwas komfortablere Vorgabe gewesen.
Den Anspruch zu gewinnen hat der FC Basel ohnehin und ganz speziell daheim im St. Jakob-Park, wo am Donnerstagabend rund 20’000 Zuschauer erwartet werden. 2500 dürften aus Saint-Etienne kommen. «Ich gehe davon aus, dass es eine ähnliche Partie geben wird wie im Hinspiel», sagte Fischer. Wichtig sei, dass der FC Basel weniger Fehler mache als vor einer Woche. Ansonsten betonte er nochmals, dass ihm der Auftritt seiner Spieler in Saint-Etienne gut gefallen habe und die Niederlage unglücklich zustande gekommen sei.
In Frankreich haben die Basler taktisch vieles richtig gemacht. Sie spielten nach vorne, ohne dabei grosse Risiken einzugehen. Auch im St. Jakob-Park ist nicht zu erwarten, dass Basel von Beginn weg mit aller Macht auf den Treffer drängt. «Man muss schon sehen, dass eine der grossen Stärken von Saint-Etienne das Konterspiel ist. Sie haben sehr schnelle Spieler, vor allem auf den Seiten. Wir müssen uns das also einteilen. Wir dürfen Saint-Etienne nicht ins offene Messer laufen. Es gilt, die gute Mischung zu finden», so Fischer.
Basels Chancen stehen besser
Dass der Erwartungsdruck auf die Mannschaft gross ist nach den vielen europäischen Erfolgen der letzten Jahren, ist klar. Auch Fischer sagt: «Wir wollen in die Achtelfinals kommen, und dafür muss man ein Heimspiel gewinnen.» Aber der im letzten Sommer gekommene Trainer stört sich an der immer wiederkehrenden Frage nach dem Druck, der auf ihm lastet. Eine Frage, die vor allem deshalb aufkommt, weil der FCB in dieser Saison im Cup und in der Champions-League-Qualifikation gescheitert ist.
Für Fischer ist das Duell gegen Saint-Etienne durchaus speziell, weil sich alles in zwei Partien entscheidet. Von der Vorbereitung her unterscheide sich das Rückspiel aber nicht vom Match am kommenden Wochenende in Thun, versicherte er. Auch dort wolle der FC Basel gewinnen, um einen weiteren Schritt Richtung «grosses Ziel Titelverteidigung» zu machen. Und Präsident Bernhard Heusler meinte: «Die Chancen stehen 50:50. Meine Erwartung ist, dass wir ein super Spiel sehen mit vielen Zuschauern.»
Im Vorverkauf wurden 18’400 Tickets abgesetzt. Damit werden doch deutlich mehr Zuschauer kommen, als bei den letzten beiden Baslern Sechzehntelfinal-Heimspielen in der Europa League. 2014 gegen Maccabi Tel Aviv waren es 15’212 und 2013 gegen Dnjepr Dnjepropetrowsk sogar bloss 8314. Die Chancen, dass die Basler Anhänger einen für sie positiven Spielausgang sehen, liegen noch etwas höher als bei 50 Prozent. Gemäss dem Statistikdienst «Opta» stiessen 57 Prozent aller Mannschaften, die in einem Europacup-K.o.-Duell auswärts 2:3 verloren, im darauf folgenden Heimspiel in die nächste Runde vor.
Die Basler dürften in etwa in der gleichen Formation spielen wie letzte Woche. Die Müdigkeit spielt trotz der zweiten aufeinanderfolgenden Englischen Woche noch keine Rolle, schliesslich ist die Rückrunde noch jung. Anders als im Hinspiel wird sehr wahrscheinlich Matias Delgado wieder die Spielmacher-Funktion einnehmen und im offensiven Mittelfeld von Birkir Bjarnason und Breel Embolo unterstützt. Nicht im Kader für das Spiel gegen den Vierten der französischen Ligue 1 stehen die verletzten Jean-Paul Boëtius und Andraz Sporar.