Wer im Baselbiet im Oktober ein Auto mit seltsamen Kameras auf dem Dach auf Hauptstrassen sieht, hat es nicht unbedingt mit Google zu tun: Der Kanton macht sich für interne Zwecke selber ein Bild.
Ein Messfahrzeug fährt ab 3. Oktober sämtliche Kantons- und Hochleistungsstrassen ab, um den Strassenraum dreidimensional zu erfassen, wie die Bau- und Umweltschutzdirektion (BUD) am Montag mitteilte. Insgesamt betrifft dies rund 460 Kilometer Strasse, bei Hin- und Rückfahrt für beide Blickrichtungen also 920 Kilometer.
Das Projekt «infra3D-Service Strassenfotos BL» soll erlauben, Objekte des Strassenraums am Bildschirm dreidimensional zu vermessen, mit bestehenden Geodaten zu vergleichen und zu digitalisieren. Signalisation, Bordsteine, Pflanzungen etcetera könnten so bei Entscheiden genauer beurteilt werden, hiess es.
Ähnlich wie bei Google Street View wird die Kamera auf zwei Metern über dem Boden bewegt, wie bei der BUD auf Anfrage zu erfahren war. Der Auftrag wurde einer privaten Firma übertragen. Die Bilder sollen aber nicht öffentlich zugänglich gemacht werden, und auch intern werden Personen anonymisiert und Fahrzeugschilder unkenntlich gemacht.
Diese erstmalige Bild-Erfassung während etwa drei Wochen kostet rund 200’000 Franken. Eine Wiederholung später ist vorgesehen, aber noch nicht festgelegt, wie weiter zu erfahren war.