Nach diversen Reformen soll in die Baselbieter Schulen Ruhe einkehren. Die neue Bildungs-, Kultur- und Sportdirektorin Monica Gschwind will deshalb auf der Sekundarstufe einen Marschhalt einlegen.
Mit dem Marschhalt will Gschwind vermeiden, dass weitere Initiativen zu Schulthemen eingereicht werden. Solche würden die Planungssicherheit stören, sagte die FDP-Politikerin am Mittwoch vor den Medien. Sie hatte am 1. Juli den SP-Bildungsdirektor Urs Wüthrich abgelöst.
Gschwind will die neuen Herausforderungen in der Bildung mit allen Akteuren diskutieren. Mehrheitsfähige und allgemein akzeptierte Lösungen müssten erarbeitet werden, sagte sie. Das brauche Zeit.
Zur umstrittenen Einführung des neuen Lehrplans auf Sekundarstufe meinte Gschwind, inzwischen gehe jeder Kanton einen eigenen Weg. Deshalb habe auch der Bildungsraum Nordwestschweiz an Bedeutung verloren.
Sparmassnahmen sind unumgänglich
Bei Amtsantritt von Gschwind hatte die Baselbieter Regierung bereits eine Finanzstrategie mit einem umfassenden Sparpaket beschlossen, das auch Bildung und Kultur trifft. Die Sparmassnahmen seien unpopulär, aber ein Muss, sagte nun die freisinnige Regierungsrätin.
Die Sparmassnahmen sollen jedoch «mit Augenmass» umgesetzt werden, sagte Gschwind weiter. Als Beispiel dafür nannte sie die Anpassung der Massnahmen bei den Schullagern auf Sekundarstufe, die Gschwind im Regierungsrat durchsetzen konnte.
Demnach wird der Rotstift nicht bei Schullagern und Projektwochen angesetzt. Vielmehr sollen die Sabbaticals für Lehrpersonen an Gymnasien sistiert werden. Damit könne am Entlastungsziel von 650‘000 Franken festgehalten werden, betonte Gschwind.
Weitere Verhandlungen mit Basel-Stadt
Gespart wird auch bei den kulturellen Institutionen im Kanton Baselland, die weniger Subventionen erhalten. Gschwind zeigte sich aber erleichtert, dass der Kulturvertrag, mit dem 16 kulturelle Institutionen in der Stadt Basel unterstützt werden, voraussichtlich nicht gekündigt werden muss.
So bestehe für diese Institutionen eine Planungssicherheit bis 2020. Für die Zeit danach werden die beiden Kantone Verhandlungen zur Finanzierung führen, sagte Gschwind.
Schliesslich hielt die Regierungsrätin fest, dass die Sportförderung weitergeführt werden soll. Baselland gehöre da schweizweit zu den führenden Kantonen. Trotz knappen finanziellen und personellen Mitteln soll das Sportamt die individuelle Beratung von Sportvereinen ausbauen.