Der Baselbieter Bildungsrat will die neue Stundentafel für die Sekundarschulen auf das Schuljahr 2018/19 einführen. Die Bildungsdirektorin bevorzugt derweil eine Verlängerung der geltenden Übergangsregelung.
Der Bildungsrat wolle die Stundentafel früher einführen, weil die gegenwärtige Übergangregelung mit 40 statt 42 Lektionen «einen nicht unerheblichen Verlust an Unterrichtslektionen aufweist», heisst es in einer Mitteilung des Bildungsrates vom Montag. Er gibt den neuen Entwurf der Sek-Stundentafel nun in eine Vernehmlassung.
Darin sind Geschichte, Geografie, Physik, Biologie, Chemie und Hauswirtschaft als Einzelfächer vorgesehen. Diese Änderung des Bildungsgesetzes hatte das Baselbieter Stimmvolk Anfang Juni 2016 beschlossen.
Zwei Varianten
Für die definitive Beschlussfassung, Einführung und Umsetzung des Lehrplans an den Sekundarschulen stünden zwei Varianten zur Diskussion, schreibt der Bildungsrat weiter. Beide sehen die Einführung der neuen Stundentafel ab 2018 vor.
Die eine Variante sieht eine «Erprobung des Lehrplans» mit der neuen Stundentafel ab dem Schuljahr 2018/19 vor. Sie ermögliche es, eine überarbeitete Fassung des Lehrplans auf das Schuljahr 2021/22 in Kraft zu setzen.
Die andere Variante sieht eine Verlängerung des Übergangslehrplanes um zwei Jahre vor, in den die neue Stundentafel integriert wird. Der Lehrplan könnte mit den ergänzenden Inhalten frühestens im Schuljahr 2020/21 in Kraft treten. Nach Abschluss der Anhörung will der Bildungsrat sich für eine der beiden Varianten entscheiden.
Optimale Abstimmung nicht möglich
Bildungsdirektorin Monica Gschwind bedauert laut Mitteilung den Entscheid des Bildungsrates, die Stundentafel bereits auf das Schuljahr 2018/19 einzuführen. Dies erschwert nach ihrer Meinung eine koordiniertes Vorgehen. Stundentafel und Lehrplan könnten so nicht optimal aufeinander abgestimmt werden.
Gschwind bevorzugt eine Synchronisation der anstehenden Arbeiten am Lehrplan mit den politischen Vorstössen zu diesem Thema. Gleichwohl bezeichnet sie die beiden Varianten als einen «gangbarer Weg».
Die Bildungsdirektorin hatte früher gesagt, sie wolle möglichst schnell einen Lehrplan ausarbeiten, der auf das Baselbiet zugeschnitten und mehrheitsfähig ist. Die Grundlage bilde die Mustervorlage des Lehrplans 21.