Jugendliche sind im vergangenen Jahr im Baselbiet leichter an Zigaretten herangekommen als im Vorjahr: Bei Testkäufen missachteten 41 Prozent der Verkaufsstellen das Tabak-Verkaufsverbot an Minderjährige. 2010 waren es noch 37 Prozent gewesen.
Getestet worden waren von August bis November 2011 insgesamt 106 Läden, Kioske und Shops. Von diesen verkauften 43 verbotenerweise Tabakwaren an Jugendliche, wie die Baselbieter Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion (VGD) am Mittwoch mitteilte.
Am wenigsten beachtet werden die Vorschriften zum Jugendschutz mit einer Verstoss-Quote von 50 Prozent an Tankstellen und Kiosken. Von den Grossverteilern missachteten 40 Prozent das Verkaufsverbot. Bei kleinen Geschäften wurde mit einer Quote von 31 Prozent erstmals eine Verbesserung festgestellt.
Keine rechtlichen Konsequenzen
Für die fehlbaren Verkaufsstellen haben die Tabaktestkäufe wegen fehlender gesetzlicher Grundlage keine rechtlichen Konsequenzen. Sie erhalten jedoch ein Schreiben, in dem die Behörden an ihr Verantwortungsbewusstsein appellieren. Laut der VGD erkundigt sich das Verkaufspersonal erstaunlich oft weder nach dem Alter noch nach einem Ausweis.
Das Tabak-Verkaufsverbot an Minderjährige gilt im Baselbiet seit 2007. Mit den Testkäufen beauftragte die VGD wiederum das Jugendsozialwerk des Blauen Kreuzes Baselland.