Für den Naturschutz im Wald hat der Baselbieter Landrat am Donnerstag insgesamt 9,46 Millionen Franken bewilligt. Das Geld wird in den Jahren 2016 bis 2020 in Tranchen ausbezahlt. 15 Prozent der Kosten übernimmt voraussichtlich der Bund.
Der Kanton trägt in der neuen Kreditperiode netto insgesamt rund 8,06 Millionen Franken, was Jahrestranchen von 1,6 Millionen entspricht. Für 2014 und 2015 waren die Jahrestranchen bei gut 2 Millionen gelegen, mit dem Sparpaket aber schon für 2015 um knapp 300’000 Franken gekürzt worden.
Der Grossteil der Gelder soll in Waldpflege und -Unterhalt fliessen. 250’000 Franken sind zudem für einmalige Abgeltungen vorgesehen, da das Programm auch Massnahmen enthält, die zu finanziellen Einbussen für Waldeigentümer führen. Weitere 180’000 Franken werden für als Honorare für externe Berater eingesetzt.
Anträge für doch mehr respektive noch weniger Naturschutz-Gelder lehnte der Landrat ab: Ein Antrag aus SP-Kreisen forderte einer Erhöhung der Gelder auf 10,4 Millionen Franken. Ein Antrag eines SVP-Landrats wollte dagegen die Gelder auf den Stand von 2016 einfrieren, was weitere Einsparungen von 1 Million Franken bedeutet hätte.
Regierung gegen Reduktion
In der Debatte waren sich die Landrätinnen und Landräte einig über die wichtige Funktion des Waldes. Die Vorlage verschaffe auch der Waldwirtschaft Planungssicherheit. SVP und FDP machten jedoch auf die finanzielle Lage des Kantons aufmerksam: Man könne nur ausgeben, was man sich leisten kann, sagte ein FDP-Landrat.
Gegen eine weitere Reduktion der Summe stellte sich auch Volkswirtschaftsdirektor Thomas Weber. Eine Kürzung hätte bedeutet, dass gewisse Naturschutzgebiete im Unterhalt vernachlässigt hätten werden müssen, sagte er. Bereits in den vergangenen zwei Jahren seien gewisse Pflegearbeiten zurückgestellt worden.
Das Programm Naturschutz im Wald läuft seit 1998. Ziel ist es, den Wald an geeigneten Orten der natürlichen Entwicklung zu überlassen oder so zu pflegen, dass die einheimische Artenvielfalt wieder zunimmt. Trotz naturnaher Waldbewirtschaftung weisen die Wälder im Kanton Defizite hinsichtlich der biologischen Vielfalt auf.