Das erste Rechenzentrum der Baselbieter Kantonsverwaltung wird entgegen früheren Plänen nicht saniert, sondern extern ausgelagert. Der Landrat hat dafür am Donnerstag einstimmig insgesamt gut 2,1 Millionen Franken bewilligt.
Im bestehenden ersten Rechenzentrum in Liestal könne die veraltete Haustechnik nur mit erheblichem Aufwand in Betrieb gehalten werden, hiess es in der Vorlage. Die Gebäudesicherheit genüge zudem heutigen Anforderungen nicht mehr.
Ein vom Hochbauamt ausgearbeitetes Vorprojekt für die Sanierung hatte gemäss Landratsvorlage Kosten von fast 10 Millionen Franken ausgewiesen. In der Folge habe sich die Einmietung in ein externes Rechenzentrum als «ideale Alternative» angeboten.
Halbe Million Mietkosten pro Jahr
1,3 Millionen Franken werden für einmalig anfallenden technischen Ausbau, Ausbau der Netzwerkverbindungen sowie Anpassungen der technischen Infrastruktur am heutigen Standort benötigt. 800’000 Franken wurden zusätzlich für den notwendigen Ausbau der Informatikinfrastruktur respektive die Anbindung beantragt.
Eingemietet werden soll das Rechenzentrum bei der Quickline Business AG in Münchenstein. Die landesweit tätige Quickline-Gruppe hatte 2013 die Elektra Birseck-Münchenstein-Tochter EBM Telecom AG übernommen.
Der Mietantritt ist auf 1. Juli 2017 vorgesehen. Gemäss Vorlage wird mit mittleren jährlichen Mietausgaben von 513’500 Franken gerechnet. Die Folgekosten für Unterhalt, Zins und Abschreibungen werden mit rund 106’000 Franken pro Jahr ausgewiesen.
Das zentrale erste Rechenzentrum des Kantons wird seit 1992 an der Rheinstrasse in Liestal betrieben. Seit 2012 ist in Pratteln ein zweites Rechenzentrum in Betrieb, das bei einem Ausfall die volle Funktionalität sicherstellen soll. Das zweite Rechenzentrum ist ebenfalls extern eingemietet.